Bundesliga 2007/2008 - 28. Spieltag - So., 13.04.2008 - 17:00 Uhr
5:0
HZ - 4 : 0

Bayern glückte die Generalprobe

Durfte selbst über seinen Einsatz entscheiden und erzielte zwei Tore: Luca Toni

Durfte selbst über seinen Einsatz entscheiden und erzielte zwei Tore: Luca Toni

Durfte selbst über seinen Einsatz entscheiden und erzielte zwei Tore: Luca Toni

Der Tabellenführer Bayern München zeigte sich vom 120-Minuten-Krimi in Getafe unbeeindruckt und gewann das Heimspiel gegen Borussia Dortmund souverän mit 5:0. Auch ohne den angeschlagenen Frank Ribéry zogen die Bayern dabei von Beginn an ein flottes Kombinationsspiel gegen vor allem in der ersten Halbzeit vollkommen hilflose Dortmunder auf. Die Mannschaft setzte damit eine Woche vor dem Pokalfinale, in dem es erneut gegen Dortmund geht, ein deutliches Zeichen und baute ihren Vorsprung in der Bundesliga auf zehn Punkte aus.

Von Beginn an waren die Bayern darauf bedacht, dem Gast aus Dortmund zu zeigen, wer Herr im Haus ist. Dass dabei die angeschlagenen Ribéry und Klose fehlten und Trainer Hitzfeld überdies auf Lucio verzichtete, tat der Spielfreude des Rekordmeisters keinen Abbruch. Bereits in der dritten Minute klingelte es zum ersten Mal im Kasten von BVB-Schlussmann Ziegler, der den erneut verletzten Weidenfeller vertrat. Luca Toni hatte abgelegt und Lukas Podolski ging aus knapp zwanzig Metern volles Risiko und schlenzte den Ball unhaltbar ins lange linke Eck. Nur sechs Minuten später waren es erneut die Bayern, die einen Torerfolg bejubeln konnten. Nach einer Traumkombination über Schweinsteiger, Toni und Lahm, war es Zé Roberto, der die Hereingabe von der linken Seite unter die Latte zimmerte, nachdem Luca Toni den Ball nur um Haaresbreite verpasst hatte. Borussia Dortmund fand in dieser Phase praktisch nicht statt, viel zu weit standen die Dortmunder von ihren Gegenspielern entfernt und ließen die Münchner gewähren. Nach dem Doppelschlag ließen es die Bayern in der Folge ein wenig ruhiger angehen und ließen die Dortmunder ein wenig kommen. Diese konnten daraus jedoch kein Kapital schlagen und blieben vollkommen ungefährlich. Somit waren es erneut die Bayern, die für Tollhausstimmung in der Münchener Arena sorgten. Nach einem unnötigen Ballverlust Tingas im Spielaufbau bediente Willy Sagnol in der 18. Minute Luca Toni per Kopf. Der Italiener ließ Christian Wörns stehen und spitzelte den Ball von rechts an Ziegler vorbei ins lange Eck. Wiederum nur vier Minuten später sorgte erneut Luca Toni bereits für die Vorentscheidung. Nach Balleroberung in der Defensive brauchten die Bayern ganze vier Spielstationen, ehe Zé Roberto im Strafraum eine halbe Ewigkeit Zeit hatte, um den Ball auf den mitgelaufenen Italiener zu löffeln, der ihn volley in die Maschen drosch. Nach der 4:0-Führung schalteten die Bayern erneut einen Gang zurück, dennoch dauerte es bis zur 36. Minute, ehe ausgerechnet der von den Münchnern nach Dortmund ausgeliehene Hummels per Kopf das erste Mal für ein klein wenig Gefahr vor dem Tor von Oliver Kahn sorgte. Wirklich gefährlich war sein Versuch jedoch nicht.

In der zweiten Hälfte kam Michael Rensing für den leicht an der Schulter verletzten Kahn und sah zunächst etwas forschere Dortmunder, deren bis dahin beste Möglichkeit Nelson Valdez jedoch direkt in die Arme des neuen Bayernkeepers köpfte (47.). Doch auch diese Druckphase dauerte nur ganze fünf Minuten, danach übernahmen wieder die Gastgeber die Regie. Dortmund stand nun jedoch zumindest etwas sicherer, auch dank des eingewechselten Robert Kovac, der für Hummels gekommen war. Das Spiel war nun ausgeglichener, wenngleich die Bayern am Drücker blieben. Erst in der 64. Minute kam Dortmund zu seiner ersten Großchance: Ausgerechnet Innenverteidiger Kovac hatte sich bis in den gegnerischen Strafraum durchgespielt, Kringe gelang es jedoch nicht, den missratenen Schussversuch noch über die Linie zu drücken. Anders der Rekordmeister: Podolski erlief einen Querschläger auf der linken Seite, legte ab auf Ottl, der kurz vor der Strafraumgrenze abzog und ins linke untere Eck traf, wobei Ziegler im Tor des BVB nicht sehr glücklich aussah (67.). Damit war die Partie nun endgültig gelaufen, die Borussia kam nur noch über Fernschüsse und einen Kopfballversuch von Frei zum Zuge, die jedoch allesamt ihr Ziel verfehlten (72., 77., 87.) Auf der Gegenseite verpassten Zé Roberto (89.) und der nimmermüde Luca Toni (80., 84., 89.) noch einige Gelegenheiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Fabian Jonas

Die Laufduelle von Matthäus mit Turbo Zenden nahmen schon fast dramatische Formen an. Matthäus kam mir vor wie ein Schmetterling, der gegen den Wind startet.

— Timo Konietzka