Bundesliga 2007/2008 - 3. Spieltag - Fr., 24.08.2007 - 20:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Bochum vor den Bayern

Ging nach einer Stunde wutschnaubend vom Platz:
<br>Vincent Kompany

Ging nach einer Stunde wutschnaubend vom Platz:
Vincent Kompany

Ging nach einer Stunde wutschnaubend vom Platz:
Vincent Kompany

Hamburg stellte in Bochum die technisch überlegene Mannschaft, vergab die besseren und auch zahlreicheren Chancen, ging allerdings besonders vor dem Wechsel zu sorglos damit um. Eine plötzliche Pausenführung sowie ein strittiger Platzverweis entschieden das Spiel zugunsten der Heimelf, deren fast fehlerfreies Konterspiel nicht nur für drei Punkte reichte, sondern auch für eine schicke Tabellenführung.

Die wackligen Anfangsminuten bestimmte latent der HSV, der sich mit giftigem Zweikampfverhalten und guter Staffelung im Mittelfeld einige Feldvorteile verschaffte. Zählbar blieb für lange Zeit aber nur ein verunglückter Castelen-Schuss (2.), zumal der VfL seine Löcher im Spiel vorwiegend durch Foulspiele stopfte. Von zahllosen Freistößen unterbrochen dümpelte die Partie vor sich hin; Dabrowskis Kopfball nach einem ruhenden Ball blieb eine rühmliche Ausnahme (10.). Nach einer halben Stunde aber legten die Gäste wieder zu. Über die linke Seite drang Zidan in den Strafraum ein, flutschte durch Dabrowski und Pfertzel hindurch und stand schon allein vor Bochums Tor. Statt rechts auf Kapitän van der Vaart zu legen, schloss er jedoch überhastet ab und vergab eine große Chance zur Führung (34.). Es folgten einige Ecken inklusive einer ordentlichen Schusschance durch Castelen (38.), auch Atouba kam aus dem Hinterhalt zum Abschluss (40.). Eine Führung der Hanseaten lag spürbar in der Luft oder war zumindest doch wahrscheinlicher als ein Tor für den biederen VfL. Ohne jede Ansage fiel aber trotzdem das 1:0, weil gleich mehrere Hamburger nach einem Einwurf ihre Kopfballduelle verloren und Sestak in der Mitte nicht im Blick behielten. Von Epalle bedient kam der Slowake aus zehn Metern frei zum Schuss und traf den HSV mit dem Pausenpfiff direkt in die Magengrube (45.).

Kaum zwei Minuten nach Wiederbeginn wäre Hamburg der Platzelf fast ins offene Messer gerannt. Aus einer Doppelchance des HSV machte Bochum einen Konter wie aus dem Lehrbuch, fiel mit der halben Mannschaft in die Hälfte der Hanseaten ein und konnte sich den Schützen nahezu aussuchen. Bönig aber war die falsche Wahl. Weil Hamburg unbedingt bald ausgleichen wollte, steckte im zweiten Abschnitt gehörig mehr Leben. Ein weiterer Freistoß van der Vaarts eröffnete Zidan eine gute Schusschance, doch traf der Ägypter von der Strafraumlinie seinen eigenen Mitspieler (54.). Dann wurde es hektisch. Mit einem weiteren Überfall startete Bochum einen Konter, diesmal über links, wo Bechmann auf und davon stürmte und von Kompany rüde umgesäbelt wurde. Schiedsrichter Weiner empfand dies als Notbremse, stellte den Belgier vom Platz und erwies sich selbst damit einen Bärendienst (60.). Immer wieder gerieten die Spieler nun aneinander, nicht selten angestachelt vom giftigen Publikum. Eine wahre Flut von Gelben Karten war die Folge. Wann immer zwischendrin Fußball gespielt wurde, rang der HSV um den Ausgleich - die Beute strich allerdings Bochum ein. Nicht mal 20 Sekunden stand Daniel Imhof auf dem Platz, als er eine versehentliche Kopfballvorlage aus 22 Metern direkt in den Winkel donnerte (83.). Durch eine Dummheit von Pfertzel durfte van der Vaart zwar vom Elfmeterpunkt noch verkürzen (86.), weitere Chancen bekamen die Gäste aber nicht. Trotz phasenweise überlegenen Spiels fuhr der HSV punktlos nach Hause, während Bochum sich an die Spitze der Liga setzte.

Maik Großmann

Ich liebe Fußball, aber ab und an hasse ich ihn.

— Englands Idol Gary Lineker nach dem ,,Aus" seines Ex-Klubs Leicester City im Elfmeter-Krimi beim FC Liverpool im Carabao-Cup.