Bundesliga 2007/2008 - 30. Spieltag - Fr., 25.04.2008 - 20:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Unterhaltung erst nach der Pause

Hielt den Punkt für den BVB am Ende fest: Marc Ziegler

Hielt den Punkt für den BVB am Ende fest: Marc Ziegler

Hielt den Punkt für den BVB am Ende fest: Marc Ziegler

Mit seiner Wutrede hatte sich BVB-Coach Thomas Doll zwar eher noch weiter in eine verteidigungstechnische Sackgasse gepoltert, doch auf "seine Jungs" schien der verbale Ausbruch nicht ohne Wirkung geblieben zu sein. Im ersten Durchgang streng auf "hinten die Null" ausgerichtet, hielt sich das zu Recht kritisierte Team nach dem Rückstand überraschend gut gegen eine sich ebenfalls immens steigernde Eintracht.

Nachdem Köhlers Schuss in der dritten Spielminute ohne Erfolg geblieben war, schalteten beide Mannschaften auf eine hypervorsichtige Taktik um. Die Strafräume wurden über zwanzig Minuten lang zur absoluten Tabuzone erklärt, so dass die Partie bestenfalls zu einem Fest für zurückhaltende Schachfreunde mutierte. Als sich dann überraschend die ein oder andere Unaufmerksamkeit in der BVB-Deckung breit machte, kamen die Hausherren flugs zu einigen Torchancen. Köhler und Fenin hatten in der Mitte der ersten Hälfte also plötzlich das 1:0 vor Augen, doch Tormann Ziegler wusste sich zweimal auszuzeichnen. Damit hatten sich die interessanten Angelegenheiten in Tornähe aber auch schon wieder erledigt. Die Teams neutralisierten sich zwischen den Sechzehnern und selbst die wenigen Schussversuche aus der zweiten Reihe wirkten eher halbgar. Die Nullnummer zur Pause hinterließ vor allem ratlose Gesichter.

Mit dem Wiederanpfiff veränderte sich die Sachlage schlagartig. Völlig unverhofft lief der Ball doppelt so schnell durch die Reihen und ehe man den Mund wieder schließen konnte, lag der Ball im Tor. Verteidiger Ochs war eine punktgenaue Flanke von rechts geglückt und Köhler nickte zur Eintracht-Führung ein (46.). Bevor sich die Frankfurter zu weiteren Taten aufmachen konnten, mussten sie jedoch recht schnell den Ausgleich schlucken. Zuerst hatte Kruska Pröll zwar noch nicht überwinden können, denn der Eintracht-Keeper lenkte das Geschoss des Mittelfeldspielers aus gut 20 Metern gegen die Unterkante der Latte (47.), doch in der 51. Minute machte Blaszcykowsky Nägel mit Köpfen. Kruska hatte den Polen bestens frei gespielt, der die exakte Vorlage gekonnte zu verwerten wusste. Das 2:1 für die Gäste verpasste Petric per Kopfball zwei Minuten später nur knapp, denn Pröll wehrte reaktionsschnell ab. Der aufregende Beginn des zweiten Durchgangs setzte sich in dieser Form zwar nicht fort, doch ansehbare Spielzüge wurden auch in der Folgezeit geboten. Die nächste Einschussmöglichkeit hatte gleichfalls der BVB, aber Petric verfehlte den Kasten von Pröll eine Viertelstunde vor Schluss um Zentimeter. Zuletzt aber übernahm Frankfurt deutlich das Kommando. Nun stand Dortmunds Schlussmann Ziegler im Mittelpunkt des Geschehens. Der Weidenfeller-Ersatz rettete das Remis für sein Team mit zwei außerordentlichen Paraden: Einmal gegen Caio und zwei Minuten später gegen einen besonders gefährlichen Heber von Ochs (87.). Letztlich spiegelte das 1:1-Endresultat dieses Spiel gut wider, in dem zwei grundverschiedene Halbzeiten geboten wurde und das BVB-Trainer Doll etwas Luft zu wedelte - aber auch nicht mehr.

Ulrich Merk

Zusammentackern, was zusammen gehört.

— SAT1 über Matthias Sammer, der 1994 in einem Spiel in Mönchengladbach eine Platzwunde am Kopf getackert bekam.