Bundesliga 2007/2008 - 32. Spieltag - Mi., 07.05.2008 - 20:00 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Geglücktes Schaulaufen

Immer noch nicht satt:
<br>Franck Ribery

Immer noch nicht satt:
Franck Ribery

Immer noch nicht satt:
Franck Ribery

Drei Tage nach dem vorzeitigen Gewinn der 21. Deutschen Meisterschaft holte Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld zum Schaulaufen in der heimischen Allianz Arena seine beste Garnitur aus dem Schrank. Den Bayern-Stars Kahn, Lahm, Lucio, Ribery und Ze Roberto genügte ein Spiel schöpferische Pause, um danach den abstiegsgefährdeten Gegner Arminia Bielefeld (nahezu) an die Wand zu spielen.

Allen Hoffnungen, die Münchner würden sich in den restlichen Saisonspielen hängen lassen, zum Trotz empfing Bielefeld den neuen Meister aus einem dichten Abwehrverbund heraus. In der Anfangsphase ging Arminias Taktik auch noch auf, weil die Münchener Angriffsbemühungen zu langsam und zu behäbig vorgetragen wurden, um das Bollwerk in Verlegenheit zu bringen. Erst ab Mitte der ersten Halbzeit lief das FCB-Offensivspiel, vor allem von der starken linken Flügelzange zwischen Lahm und Ribery angetrieben, dann aber flüssiger. In der 17. Minute kam der Franzose aus wenigen Metern frei zum Schuss, jedoch traf er nur Arminia-Keeper Fernandez. Vier Zeigerumdrehungen später verwehrte das Schiedsrichtergespann dem Gastgeber sogar einen Strafstoß, nachdem Bollmann van Buyten im Strafraum umgeschubst hatte. Dafür schlug der Rekordmeister, ausgerechnet im direkten Gegenzug nach Bielefelds größter Torchance, als Ze Roberto einen Tesche-Kopfball auf der Linie klärte und Bollmann den Pfosten traf (25.), eiskalt zu: Lahms Befreiungsschlag landete bei Toni, der den mitgelaufenen Ribery in Szene setzte. Dessen strammer Schuss schließlich sprang von Fernandez´ Bein erst an die Innenlatte und dann von dort ins Tor (26.). Der Gegentreffer löste die Ostwestfalen immerhin von ihren taktischen Zwängen, so dass sie nun auch vor dem Bayern-Gehäuse aktiv agierten. Allerdings traten sie dabei nur selten so gefährlich auf wie in der 41. Minute, als Wichniarek den Ball über den Querbalken bugsierte. Vielmehr wurden die Arminen in der Abwehr etwas löchriger und boten den Bayern die eine oder andere Gelegenheit, das Spiel schon vorzeitig zu entscheiden. Die beste vergab dabei Podolski: Unmittelbar vor dem Strafraum kam der Nationalspieler zum Abschluss, traf die Kugel jedoch so schwach, dass sein Versuch genau in Fernandez´ Armen landete (38.).

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn machte er es dafür umso besser, allerdings unter freundlicher Mithilfe seines Gegenspielers Kucera. Denn der rutschte nach Riberys Zuspiel auf dem satten Grün aus, so dass Podolski bis zur Strafraumgrenze durchstartete und von dort Fernandez mit einem Flachschuss keine Abwehrmöglichkeit ließ (47.). Der zweite Gegentreffer zerstreute zwar die Bielefelder Hoffnungen auf einen überraschenden Punktgewinn noch nicht vollends, denn ganz geschlagen gab sich der DSC noch nicht. Seine vereinzelten Angriffsbemühungen wurden allerdings allesamt abgewehrt. Die Bayern diktierten eindeutig das Spielgeschehen, wobei sie vor dem Strafraum zu verspielt agierten, um ihre Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. So fiel am Ende der Münchner Erfolg etwas zu niedrig aus; traurige Gesichter gab es jedoch (fast) nur bei den Gästen. Bei den Bayern wirkte einzig Luca Toni etwas enttäuscht, denn der Italiener drängte mit aller Vehemenz auf seinen 22. Saisontreffer, aber vergab entweder seine Torchancen oder wurde von den Linienrichtern zurückgepfiffen.

Senthuran Sivananda

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— Horst Heldt