Bundesliga 2007/2008 - 32. Spieltag - Mi., 07.05.2008 - 20:00 Uhr
2:3
HZ - 1 : 2

Wölfe nicht klein zu kriegen

Er sprach das letzte Wort:
<br>Edin Dzeko

Er sprach das letzte Wort:
Edin Dzeko

Er sprach das letzte Wort:
Edin Dzeko

Anders als die durchgereichten Hessen hatte Wolfsburg noch ein klares Ziel vor Augen und machte van Anfang an richtig ernst. Zweimal glich Frankfurt eine Gäste-Führung noch aus, dann aber traf die Magath-Elf erneut und nahm in einem engen Duell tatsächlich alle Punkte mit, die sie nun doch wieder zu einem ernsten UEFA-Cup-Kandidaten machten.

Dass auch Leverkusen und der HSV patzen würden, konnten die Wölfe noch nicht ahnen. Allein die Vorabend-Pleite des VfB Stuttgart jedoch, gegen den sie als nächstes antreten sollten, machte aus dem Gastspiel in Frankfurt eine Art Semifinale. Frankfurt hatte seine Europacupträume derweil aufgegeben, stand aber wenigstens in der Pflicht der Wiedergutmachung und drängte nach vier Niederlagen aus den letzten fünf Spielen ebenfalls beharrlich auf Sieg. So entwickelte sich ein munteres Spiel. Je eine gute Chance hatten beide Teams bereits vergeben, als Grafite auf Flanke Marcelinhos noch immer reichlich früh das 0:1 erzielte (4.). Der Spieldramatik tat dies nur gut, denn Frankfurt stemmte sich sofort dagegen und erzwang zwei hervorragende Möglichkeiten. Kyrgiakos köpfte haarscharf daneben (16.), ebenso wenig fehlte bei einem Schuss von Amanatidis (18.). Der Grieche wirbelte eine große Menge Staub auf und hatte nach acht Minuten auch schon den Ausgleich bejubelt, den Schiedsrichter Sippel wegen einer Abseitsstellung allerdings nicht gab. Dann, gerade hatte Marcelinho fast das 0:2 erzielt, traf Amanatidis tatsächlich und versenkte einen von Simunek an Mantzios verschuldeten Strafstoß (22.). So verdient der Gleichstand aussah, so schnell radierte Wolfsburg ihn jedoch wieder aus: Nur sechs Minuten später düpierte Schäfer Frankfurts Keeper Pröll mit einem haltbaren Schuss aus 17 Metern und brachte die Wölfe zur Pause wieder in Front. Noch je eine Chance auf beiden Seiten (40./42.) hielt die Spannung weiter aufrecht.

Tatsächlich trat keiner der Gegner auf die Bremse. Gleich nach zwei Minuten musste Benaglio einen scharfen Mantzios-Kopfball parieren, ehe fast im Gegenzug Hasebe mit voller Wucht an die Latte traf. Die Partie blieb völlig offen und von beiden Seiten intensiv geführt; obwohl Frankfurt hinten lag, waren die Fans wie elektrisiert. Nach einer Stunde durften sie dann wieder jubeln. Amanatidis wollte Inamotos Zuspiel eigentlich selbst verwerten, legte aus Versehen allerdings auf Markus Weissenberger ab, der mit links zum 2:2 traf (62.). Wieder schien der Ausgleichstreffer angemessen, weil die Hessen grundsätzlich mehr investierten die Wolfsburg zuletzt erfolgreich zurückgedrängt hatten. Den Gästen aber reichte ein Unentschieden nicht, und so ließen sie sich weiter auf den Schlagabtausch ein, auch auf die Gefahr, das Spiel noch ganz zu verlieren. Elf Minuten vor Schluss gab es dafür dann den Lohn, als der eingewechselte Krzynowek zwei Verteidiger vernaschte und Dzeko in der Mitte zum 2:3 bediente. Wie erwartet ließ sich Frankfurt das nicht gefallen und drängte erneut auf den Ausgleich. Nach Benaglios letzter Tat (87.) war der Sieger dann aber gefunden. Mit erstaunlicher Willenskraft nahm Wolfsburg somit alle Punkte mit und qualifizierte sich für einen spannenden Endkampf um den UEFA-Cup-Platz. Gegen diese Wölfe zu verlieren, war für Frankfurt insofern keine Schande.

Maik Großmann

Es kann kein Zufall sein, dass Lothar Matthäus zwei Tage vor Nominierung des WM-Kaders wieder ein Spiel gemacht hat.

— Günter Klein @guek62