Dritter Abstieg besiegelt

Per Strafstoß zum ersten Saisontor: Gonzalo Castro

Mit zwei Elfmetertreffern schoss sich die Werkself auf einen UEFA-Cup-Platz und Rostock zurück in die Zweite Liga. Die Hausherren gaben noch einmal alles, machten aber vor allem in der Verteidigung unverzeihliche Fehler.

Nach sechs Niederlagen aus den letzten acht Partien begann Leverkusen vorsichtig und überließ dem Schlusslicht, das bei fünf Zählern Abstand auf das rettende Ufer zum Siegen verdammt war, das Feld. Hansa wollte der Einladung auch folgen, doch es mangelte an spielerischer Qualität. Schlimmer noch war allerdings, dass sich die Pagelsdorf-Schützlinge in der Defensive jene Patzer leisteten, auf die Bayer lauerte. Zum ersten Mal brenzlig wurde es für Rostocks Ersatztorhüter Jörg Hahnel in der siebten Minute, als Vidal nach einer Unachtsamkeit von Lukimya aus 16 Metern ein wenig zu hoch zielte. Nur 120 Sekunden später spielte Sebastian in der Gefahrenzone einen katastrophalen Fehlpass in die Füße von Tranquillo Barnetta, dessen Schuss Hahnel gerade noch aus dem Eck kratzte. Nach diesen Aufregern kehrte für eine ganze Weile Ruhe vor den Toren ein, da die Mannschaften im Mittelfeld verbissen kämpften und sich damit gegenseitig eines konstruktiven Aufbaus beraubten. In der 37. Minute ging es dann mit der ersten guten Gelegenheit für die Hanseaten weiter: Bülow köpfte im Anschluss an eine Ecke von Rydlewicz, der in seinem letzten Heimspiel noch einmal von Beginn an ran durfte, jedoch am Gehäuse vorbei. Die Antwort der Leverkusener brachte dann das 0:1. Lukimya schickte im Strafraum Vidal ins Gras und Simon Rolfes verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (40.).

Der Vorsprung veranlasste die Gäste dazu, nach dem Wechsel die Marschroute der Anfangsphase hervorzukramen. Und wieder wussten die Rostocker mit dem Ballbesitz nicht viel anzufangen. Stattdessen schossen sie den nächsten Bock: Keeper Hahnel legte sich an der Torauslinie die Kugel zu weit vor und brachte so Bulykin ins Spiel; bei seinem Rettungsversuch riss der 26-Jährige den Angreifer um und gewährte den Werkskickern damit die zweite Elfmeterchance, die sich diesmal Gonzalo Castro nicht entgehen ließ (58.). Das 0:2 war für Hansa das Signal, die Fesseln ab und noch einmal alles nach vorne zu werfen. Nachdem Yelen (64.) und Dorn (66.) mit Freistößen an Bayer-Schlussmann Adler gescheitert waren, stellte der neu in die Begegnung gekommene Addy Waku Menga in der 67. Minute mit einem sehenswerten 14-Meter-Schuss in die linke Ecke den Anschluss her. Als dann auch noch der für den verletzten Sinkiewicz eingewechselte Bundesligadebütant Jens Hegeler nach einem Foul an Kern die Gelb-Rote Karte sah (83.), lag der Ausgleich in der Luft. René Adler, der Versuche von Rahn (85.), Rathgeb (86.) und Dorn (90.) zunichte machte, hatte allerdings etwas dagegen.

Christian Brackhagen