Bundesliga 2007/2008 - 8. Spieltag - Fr., 28.09.2007 - 20:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Hertha konnte nur mauern

Die wenigen Glanzlichter setzte meistens er:
<br>Jermaine Jones

Die wenigen Glanzlichter setzte meistens er:
Jermaine Jones

Die wenigen Glanzlichter setzte meistens er:
Jermaine Jones

Das Duell der Altmeister litt lange unter der ängstlichen Taktik der Gäste. Kaum hatte Schalke die Wand einmal durchbohrt, war eigentlich Besserung in Sicht. Für den Ausgleich legte Berlin sich aber viel zu wenig ins Zeug und konnte sich von einem schadenfreien zweiten Abschnitt am Ende auch nichts kaufen.

Ehe das Spiel in Fahrt kommen konnte, mussten die Knappen schon das erste Mal wechseln. Halil Altintop knickte nach drei Minuten um und wurde wenig später durch Lövenkrands ersetzt (8.). Die erste echte Torchance vergab der Däne, als er einen von Ernst zugepassten Ball mit links in die Arme Drobnys schoss (12.). Bis hierhin lief die Kugel nur in eine Richtung, Hertha jedoch hatte auch nichts anderes im Sinn, als das Schalker Angriffsspiel zu zerstören. Zwei enge Fangnetze waren deswegen vor der Abwehr aufgespannt. Nach einer halben Stunde plötzlich der erste Berliner Torschuss: durch Abfangjäger Schmidt. Drei Minuten später trat auch Pantelic erstmals in Aktion, seinen schön getretenen Freistoß konnte Neuer allerdings fangen. Dass die völlig ungefährliche Hertha angriff, machte das Publikum inzwischen unruhig. Schalke aber hatte sich anfangs zu sehr aufgerieben und bewegte sich nun nicht mehr unbeobachtet, auch störten immer mehr Foulspiele den ohnehin trockenen Spielbetrieb. Bis zur Pause passierte eigentlich gar nichts mehr, ehe Königsblau urplötzlich doch in Führung geriet. Einen Pass von Peter Lövenkrands schätzte van Bergen verkehrt ein und säbelte Jones knapp im Strafraum in die Parade. Rafinha nahm sich den Ball und erzielte per Strafstoß das nicht angekündigte 1:0 (44.).

Sein destruktives Spiel konnte der Gast nun nicht weiterführen und kam auch mit etwas mehr Wind aus der Kabine. Fathi köpfte nach einer Ecke knapp schräglinks vorbei (47.). Damit aber stockte die Partie auch schon wieder, auf beiden Seiten fehlte es an Ideen bzw. an der Handhabe, irgendetwas zu ändern. Westermanns Großchance rüttelte zwischenzeitlich wach und hätte Hertha im Erfolgsfall wohl auch erledigt; freistehend drosch der Ex-Armine das Leder aber über die Latte (60.). Wenn es je etwas aufregend wurde, dann durch Zutun des FC Schalke und hier vornehmlich durch den sehr agilen Jones. Auch Kuranyis Schussmöglichkeit (75.) blieb allerdings eine Ausnahme, das Spiel war inzwischen ungeheuer unattraktiv. Konnten die Gastgeber immerhin noch ein Kraftproblem glaubhaft machen, so musste man sich über den Hauptstadtklub doch sehr wundern. Die Berliner warfen nicht nur nicht alles nach vorne, sie spielten auch einfach weiter, als gälte es, etwas zu verteidigen. Unweigerlich musste die Hertha so verlieren und tat dies letztlich nur aufgrund des unnötigen Elfmeters. Die Gleichwertigkeit im zweiten Durchgang ergab sich wiederum auf einem äußerst überschaubaren Niveau.

Maik Großmann

Der Erfolg eines Klubs fängt dann an, wenn auch der Platzwart zum Siegertyp wird.

— Christoph Daum