Mit halber Kraft an die Spitze

„Nutella-Kevin“ bewies Torinstinkt: Kevin Kuranyi

Gleich zum Bundesliga-Einstand von Neu-Trainer Fred Rutten setzte Schalke 04 die erste Duftmarke: Gegen ein harmloses Hannover 96 schaukelte der Titelkandidat eine frühe Führung mühelos über die restliche Spieldauer. Das Ergebnis ist umso höher einzuschätzen, da Königsblau auf den Einsatz der teuren Neuverpflichtungen verzichten musste.

Die ersehnten Bundesliga-Debüts der Schalker Neuzugänge Farfan (Schultereckgelenksprengung) und Engelaar (Knieverletzung) fielen aus, dafür bekamen Halil Altintop und Kobiashvilli ihre Bewährungschance. Hannover konnte dagegen personell aus dem Vollen schöpfen, da blieb selbst für die prominenten Neuen, Forsell und Eggimann nur ein Platz auf der Bank. Vielleicht hätte 96-Trainer Hecking besser das Risiko eingehen sollen und zumindest den Ex-Karlsruher in die Startformation geschmissen. Denn gleich die ersten beiden Schalker Ecken führten zu Toren und die Hannoveraner Abwehr gab dabei keine sonderlich gute Figur ab. Vinicus verlor das entscheidende Kopfballduell gegen Bordon und der nickte zur Führung ein (2.). Auch vorm zweiten Treffer unterlag Hannovers Brasilianer seinem Landsmann im Luftkampf, diesmal gab Bordon jedoch nur die Vorlage und Kuranyi streckte stattdessen erfolgreich gegen Ismael durch (7.). Dass die 96er danach nicht vollkommen unter die Räder gerieten, lag unter anderem daran, dass Schalke das Tempo drosselte. Erst freiwillig, dann nach Jones´ Ausfall weniger gewollt. Der eigentlich für das Belgien-Länderspiel nominierte Mittelfeldmann zog sich nach einem überharten Foul von Lala eine Sprunggelenksverletzung zu und drohte dem Albaner schon beim Abgang vom Spielfeld Rache an (30.). Lange bevor Schlaudraff den ersten Torschuss für die enttäuschenden Gäste abgab (41.).

Nach der Pause plätscherte das Spiel weiter vor sich hin. Gefahr entstand natürlich nur nach Standardsituationen und das auch nur im Gästestrafraum. Wurde Kuranyis Kopfball nach Panders Eckball von Lala noch auf der Linie geklärt (58.), köpfte der Nationalspieler, nachdem er sich seinem erst kurz zuvor eingewechselten Bewacher Eggimann davongestohlen hatte, einen Rakitic-Freistoß erfolgreich ein (64.). Mit der sicheren Führung im Rücken ließen die Königsblauen die Zügel etwas schleifen. Der Gast war zwar für einen Ehrentreffer zu ungefährlich, aber wenigstens in der Torschuss-Statistik konnten die Niedersachsen etwas aufholen. Huszti touchierte sogar einmal die Latte (87.). Mit etwas Glück in der Anfangsphase gelang den Knappen gegen einen harmlosen Gegner zumindest für 24 Stunden der Sprung auf die Tabellenspitze, andere Mannschaften hatten sich zum Saisonstart schon mehr anstrengen müssen.

Senthuran Sivananda