Bundesliga 2008/2009 - 12. Spieltag - Sa., 08.11.2008 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 2 : 0

Naive Borussen

Süßer Sieg gegen den Ex-Klub:
<br>Mladen Petric

Süßer Sieg gegen den Ex-Klub:
Mladen Petric

Süßer Sieg gegen den Ex-Klub:
Mladen Petric

Ein mindestens ausgeglichenes Spiel verlor der BVB ohne Not, weil er gegen einen besiegbaren Gegner seine teils drückende Überlegenheit nicht nutzte. Kaum eine halbe Stunde konnte der HSV überzeugen, erzielte in dieser Periode aber die entscheidenden Tore und rettete den dünnen Erfolg durch eine schwierige zweite Halbzeit dann ins Ziel.

Schon die Anfangsphase drohten die Hanseaten eigentlich zu verschlafen, da sie die Dortmunder Frühattacken nicht stoppten und sowohl durch Subotic (4.) als auch durch Kehl (8.) durchaus einen Rückstand hätten fangen können. Dann aber ergab sich, wovon der HSV bis zum Schlusspfiff profitierte, nämlich ein kalter und scheinbar selbstverständlicher Doppelschlag, mit dem Petric nach einer Ecke (9.) und dann Olic auf Vorlage Petrics (33.) den HSV gleich mit 2:0 in Führung brachten. Die Treffer entsprangen zwei von genau drei guten Szenen der Hanseaten, wobei auch die dritte Torchance fast zu einem Tor geführt hätte, als Trochowskis Freistoß zunächst an den Pfosten und dann an den Rücken Roman Weidenfellers klatschte und um ein Haar von dort noch ins Netz gerollt wäre. Auch der BVB allerdings hatte zuvor ans Metall getroffen (23.) und verkaufte sich bislang nicht um gleich zwei Tore schlechter. Anders als der HSV-Sturm trafen Zidan und Blaszczykowski nur auf eine wesentlich stabilere Abwehr und konnten daher die nicht wenigen guten Ideen aus dem Rückraum in keiner Weise verwerten.

Für Maskenmann Blaszczykowski brachte Jürgen Klopp dann einen zweiten klassischen Stürmer ins Spiel und traf damit auch direkt ins Schwarze. Eine Flanke des in der Anfangsphase noch bedenklich schwachen Owomoyela bekam der eingewechselte Klimowicz genau auf den Kopf und nötigte Rost zu einer gefährlichen Faustabwehr. Hajnal stand direkt daneben und netzte den Abstauber ein (48.). Der frühe Treffer hatte die erwartete Wirkung: Dortmund übernahm das Kommando und drängte den Gegner immer tiefer in seine Abwehr. Nach wie vor aber stand nicht nur besagte Verteidigung sicher, sondern gewann der HSV vor allem den brisanten Vergleich beider Sturmreihen. Ohne einen einzigen Torschuss schied der Ex-Hamburger Zidan bald frustriert aus dem Spiel, wogegen Mladen Petric, vom BVB zu Saisonbeginn freiwillig eingetauscht, noch ein weiteres Tor knapp verfehlte (68.) und am Ende auch der Vater des glücklichen Heimsieges blieb. Zweimal noch, nach einem Solo von Hajnal (69.) und per Kopf durch Diego Klimowicz (82.) kam der BVB einem Ausgleich gefährlich nah, blieb aber letztlich trotz insgesamt überlegenen Spiels mit seiner Aufholjagd überfordert. Den Gipfel des Unnötigen erklomm schließlich Routinier Robert Kovac, als er Schiedsrichter Drees noch nach dem Abpfiff beleidigte und eine bezeichnende Rote Karte sah.

Maik Großmann

Ich bin sehr, sehr enttäuscht und brutal leer.

— Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt nach dem 1:3 in Mainz und dem Showdown am letzten Spieltag gegen den Abstieg.