Bundesliga 2008/2009 - 27. Spieltag - So., 12.04.2009 - 17:00 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Titelkandidat in letzter Minute

Meldete seinen VfB in der Nachspielzeit zum Titelrennen an: Mario Gomez

Meldete seinen VfB in der Nachspielzeit zum Titelrennen an: Mario Gomez

Meldete seinen VfB in der Nachspielzeit zum Titelrennen an: Mario Gomez

Still und heimlich schlich sich der VfB Stuttgart zu den Meisterschaftskandidaten. Den so bedeutenden Sieg über Tabellennachbarn Hamburger SV verdankten die Schwaben neben etwas Glück auch den gegnerischen Personalproblemen.

Als einzige deutsche Mannschaft tanzte der HSV nämlich noch auf allen drei Hochzeiten (Meisterschaft, DFB-Pokal und Europapokal) aussichtsreich mit, aber mit zu wenigen Beinen: Trainer Martin Jol fehlte gegen den VfB zusätzlich zu den verletzten Atouba, Castelen, Choupo-Moting, Demel, Reinhardt und Silva noch der gesperrte Kapitän David Jarolim. Dennoch standen seine Hanseaten in einer angriffslustigen Anfangsphase dem Gastgeber in nichts nach, jedoch bekam der Hausherr nach einem von Boateng mit der Hand abgewehrten Gebhardt-Schuss einen Elfmeter zu Unrecht nicht gewährt (8.). Danach erhöhte die VfB-Offensive zwar die Schlagzahl, allerdings ließ die Hamburger Abwehr genauso wie ihr gegnerisches Pendant keine Torchancen zu. Stattdessen waren die Spielminuten 15 bis 44 von intensiven Zweikämpfen und Kombinationen ohne den finalen Pass oder Abschluss geprägt. Erst in der Schlussminute der ersten Halbzeit wurde es vor einem der beiden Tore wieder brandgefährlich: Der auf Konter lauernde HSV gab durch seine einzige Sturmspitze und Brandherd Olic einen Lattenschuss ab.

Der unter der Woche bis 2010 im Amt bestätigte VfB-Trainer Babbel ließ zwar nach der Halbzeitpause Marica, der den gelbgesperrten Cacau hatte ersetzen sollen, in der Kabine und wechselte dafür den jungen Amateur Schieber ein, jedoch blieb es auch in der zweiten Halbzeit zumeist eine Partie zwischen den Strafräumen. Den überlegenen Stuttgartern fiel im Spiel nach vorne zu wenig ein, hinten wurden sie dagegen von den kräftemäßig nachlassenden und deswegen nur noch auf Konter lauernden Gästen kaum gefordert. In der Schlussphase fehlte den verzweifelt anrennenden Schwaben zunächst noch das notwendige Glück, denn die Schüsse von Hilbert (81.) und Schieber (87.) trafen nur den Querbalken, zudem parierte Rost einen Lanig-Kopfball vor Gomez (84.). Jedoch glich Aogo mit einem Lattenknaller in der Schlussminute die Aluminiumpechstatistik aus und mit der letzten Spielszene gelang den Schwaben in der zweiten Minute der Nachspielzeit doch noch der Siegtreffer: Rost parierte zwar einen Hitzlsperger-Schuss nach einer Simak-Flanke, aber war gegen den anschließenden Abstauber von Gomez chancenlos. Wenn eine der beiden Mannschaften einen Sieg verdient gehabt hatte, dann war es ohnehin eher der VfB, obwohl er seine Überlegenheit lange nicht recht hatte in die Waagschale werfen können.

Senthuran Sivananda

Die Laufduelle von Matthäus mit Turbo Zenden nahmen schon fast dramatische Formen an. Matthäus kam mir vor wie ein Schmetterling, der gegen den Wind startet.

— Timo Konietzka