Bundesliga 2008/2009 - 3. Spieltag - Sa., 30.08.2008 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 2 : 0

Gladbach nutzte Bremens Trägheit

Machte den Führungstreffer: Karim Matmour

Machte den Führungstreffer: Karim Matmour

Machte den Führungstreffer: Karim Matmour

Der Grundstein des Spielausgangs wurde im ersten Abschnitt gelegt. Von den Bremern, die glaubten, mit einer dezenten Einstellung zum Erfolg zu kommen, und von den Gladbachern, die couragiert (mit einer offensiven Aufstellung) und lauffreudig zur Sache gingen.

Fünf Umstellungen bei den Gastgebern waren ein Beleg dafür, dass beim Schlusslicht noch nach der Idealformation gesucht wurde. Bremens Veränderungen - Olympiarückkehrer Diego und Neuverpflichtung Pizarro rückten in die Startelf - sollten einen Qualitätsschub in der Offensive bewirken. Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten wurde Werder jedoch unliebsam an eine bereits in der Vorsaison offenkundige Schwäche erinnert: Unangenehme Steilpässe des Gegners in die aufgerückte Abwehrmitte. Marin war in diesem Fall Passgeber für Matmour, der alle Freiheiten besaß, aus zehn Metern zum 1:0 einzuhämmern (13.). Zwar näherten sich die Gäste anschließend dem Sechzehner der Gladbacher ein wenig gefahrverheißender als zuvor an, doch Gladbach stellte das wesentlich agilere Team. Dies wurde nach einer halben Stunde Spielzeit überdeutlich dokumentiert. Über rechts bauten die Hausherren unbehelligt einen Angriff auf. Ndjeng flankte vor das Bremer Tor, wo Friend sich die Lufthoheit verschaffte und per Kopf zum 2:0 eindrückte - wieder war Wiese ohne Chance. Werder fand überhaupt keine Möglichkeit, Gladbach unter Druck zu setzen, das Tempo fehlte. Die Lauffreudigkeit der Gastgeber, zusätzlich gesteigert durch den klaren Vorsprung, bescherte MG-Keeper Heimeroth einen ruhigen Ausklang der ersten 45 Minuten.

Werder-Coach Thomas Schaaf reagierte auf die unzureichende Vorstellung seiner Elf mit zwei Auswechslungen: Özil und Almeida ersetzten Baumann und Rosenberg. Die erste kitzelige Situation ging von den Bremern aus. Pizarros Kopfball flutschte Heimeroth aus den Händen, aber Baumjohann rettete auf der Linie (50.). Da die Norddeutschen nun energischer zu Werke gingen, häuften sich ihre Torchancen. Allerdings stand Gladbach immer noch gut und Albermann kam in der 58. Minute, aus spitzem Winkel, zu einer weiteren Möglichkeit, die Wiese jedoch vereitelte. Aus einem Ballverlust Özils im Mittelfeld resultierte der dritte Gladbacher Treffer, einem denkwürdigen Sololauf entspringend. Baumjohann kurvte mit dem Leder am Fuß über den halben Platz, gegnerische Spieler als Slalomstangen betrachtend. Mit ein wenig Glück prallte der Ball beim Zweikampf mit Frings zurück zum Gladbacher, der abschließend mit einem gezielten Schrägschuss auf 3:0 erhöhte (72.). Normalerweise war die Vorentscheidung gefallen, aber Bremens Steigerung sollte wenigstens noch durch zwei Tore belohnt werden. Nach diversen Abprallern knallte Pizarro das Leder zunächst humorlos zum 1:3 in die Maschen, als Gladbachs Abwehr die Situation nicht in den Griff bekam (79.). Schließlich konnte auch Diego bei seiner Saisonpremiere noch treffen (88., per Freistoß), aber zum Ausgleich reichte die Restzeit nicht mehr.

André Schulin

Das war eine schwäbische Gratulation: Wir haben viel über die 200 Bundesliga-Spiele geredet, aber nichts geschenkt.

— Manfred Haas, der Präsident des VfB Stuttgart, über die ausgebliebene Ehrung Krassimir Balakovs für sein 200. Bundesliga-Spiel