Bundesliga 2008/2009 - 31. Spieltag - Sa., 09.05.2009 - 15:30 Uhr
1:3
HZ - 1 : 1

Fortschritte erkennbar

Der zuletzt oft kritisierte Franzose war nach seiner Einwechslung wieder der Motor des Bayern-Spiels: Franck Ribery

Der zuletzt oft kritisierte Franzose war nach seiner Einwechslung wieder der Motor des Bayern-Spiels: Franck Ribery

Der zuletzt oft kritisierte Franzose war nach seiner Einwechslung wieder der Motor des Bayern-Spiels: Franck Ribery

Bis auf zwei Tore rückten die Bayern an Tabellenführer Wolfsburg heran. In Cottbus zeigte der Meister nach der Einwechslung von Franck Ribery während der zweiten Halbzeit seine beste Leistung der letzten Wochen.

Dem 64-jährigen Geburtstagskind Jupp Heynckes standen in seinem zweiten Spiel als Bayern-Interimstrainer zum ersten Mal die Stars Klose (Sprunggelenksverletzung) und Ribery (Probleme im Halswirbelbereich nach abgesessener Sperre) zur Verfügung, allerdings waren beide Asse für einen Einsatz über 90 Minuten noch nicht fit genug, zudem fehlte Zé Roberto wegen eines Kapselrisses im Sprunggelenk. Wie schon in der Vorwoche gegen Mönchengladbach (2:1) zog der FC Bayern sein Spiel nicht überhastet auf, sondern suchte geduldig nach Lücken im Lausitzer Abwehrbollwerk, bis er sie in der 23. Minute erfolgreich fand: Nachdem eine Toni-Chance wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Italieners noch zu Unrecht abgepfiffen worden war (12.), verlängerte Energie-Verteidiger Burca vor Toni eine von Lahm aus dem Mittelfeld abgefeuerte Flanke unglücklich zu Sosa, der aus wenigen Metern keine Mühe hatte, FCE-Keeper Tremmel zu überwinden. Auch danach blieb der Titelverteidiger überlegen, für die Vorentscheidung war allerdings die Schlagzahl im Spiel nach vorne zu niedrig und die Abschlussschwäche bei den Chancen von Toni, der aus kurze Distanz eine Altintop-Flanke gegen den rechten Außenpfosten köpfte (26.), und van Bommel, dessen Kopfball Unglücksrabe Burca von der Linie schlug (34.), zu hoch. Stattdessen ließen sich die Münchener in den Schlussminuten vor dem Pausenpfiff in die eigene Hälfte zurückdrängen. Konnte FCB-Torhüter Butt in der 34. Minute eine Angelov-Großchance noch vereitelten, kostete zehn Zeigerumdrehungen später ein „Sekundenschlaf“ in der Münchener Abwehr den Meister doch die sicher geglaubte Halbzeitführung: Pavicevics Einwurf köpfte Demichelis unglücklich zu Rost weiter, dessen Fallrückzieher parierte Butt zwar, aber Ilievs Nachschuss landete, obwohl Bayerns Schlussmann den Winkel für den Schützen eng gemacht hatte, im Tornetz.

Im zweiten Durchgang, speziell nach der Einwechslung von Ribery (56.), erhöhten die Bayern erst recht den Druck nach vorne. Nur sechs Minuten nach der Hereinnahme des Franzosen köpfte Demichelis eine Podolski-Ecke zur erneuten Führung ein. Am 1:3 durch den bald-wieder-Kölner war der französische Mittelfeldspieler selbst maßgeblich beteiligt: Erst nachdem sich Ribery gegen drei Cottbuser durchgesetzt und Toni seine Vorlage weitergeleitet hatte, kam Podolski aus wenigen Metern frei zum Abschluss. Dessen leicht verunglückter Schuss landete im rechten unteren Torwinkel (66.). Während bei den Münchenern anschließend sogar ein höherer Sieg in Reichweite lag, setzten die vor allem in der ersten Halbzeit zweikampfstarken Lausitzer ihre Aggressivität in unnötige Unsportlichkeiten um: Cagdas kam nach einer Tätlichkeit gegen Schweinsteiger mit seiner fünften Gelben Karte noch glimpflich davon (79.). Für Pavicevics Schlag ins Gesicht von Ribery erhielt der Titelverteidiger eine Elfmeterchance, die der Gefoulte jedoch mit einem zu schwachen Schuss gegen Tremmel vergab (90.). Der Franzose scheiterte Sekunden später erneut am gebürtigen Münchener und konnte seine gute Leistung nicht mit einem Torerfolg krönen. Allerdings war er diesmal auch so stark, weil er nicht von Beginn an spielte und seine Gegenspieler zum Zeitpunkt seiner Einwechslung einige Körner schon verschossen hatten. Gegen Cottbus zeigten sich die Münchener nicht nur kämpferisch stark, sondern gegenüber den letzten Wochen unter Klinsmann auch spielerisch verbessert.

Senthuran Sivananda

Wir sind nicht so stark, dass wir es uns leisten können, unsere Gegner im eigenen Strafraum zu verulken.

— Eduard Geyer