Bundesliga 2008/2009 - 31. Spieltag - Sa., 09.05.2009 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Einfache Hausmannskost

Wusste seine einzige Torchance zu nutzen:
<br>Marko Pantelic

Wusste seine einzige Torchance zu nutzen:
Marko Pantelic

Wusste seine einzige Torchance zu nutzen:
Marko Pantelic

Ihren über 70.000 Fans bot die Hertha nichts Besonderes, wohl aber einen konzentriert errungenen Heimsieg, der die Favre-Elf weiterhin verblüffend aussichtsreich dastehen ließ. Bochum hielt lediglich im ersten Durchgang gut mit. Kaum aber lagen die Gäste zurück, waren sie auch schon verloren.

Drei Wochen nach seinem unbegreiflichen Platzverweis war Andrey Voronin wieder spielberechtigt und bildete einen seltenen Doppelsturm gemeinsam mit Marko Pantelic. Bochum demgegenüber fehlte sowohl Diego Klimowicz als auch Stanislav Sestak. Trotzdem waren es in Durchgang eins noch eher die Gäste, die einem insgesamt langweiligen Spiel ihren Stempel aufdrückten und durch Bönig auch die allererste Torchance vergaben (15.). Ehe die Hertha sich aus ihrer Hälfte traute, brauchte es gut und gern 20 Minuten. Wie üblich aber machten die Berliner dann auch sofort Gefangene, scheiterten erst mit einer Doppelchance durch Ebert und Voronin am auf der Linie postierten Maltritz und verwerteten gleich ihren zweiten vernünftigen Angriff zu einem Tor, als Pantelic nach einem perfekt vorgetragenen Konter eine Flanke von Ebert versenkte (39.). Bochum wähnte sich zu diesem Zeitpunkt noch immer dem 1:0 etwas näher, lief der Heimelf bei diesem Treffer jedoch derart tölpelhaft ins offene Messer, dass der Pausenrückstand völlig verdient war.

Wenn der VfL überhaupt je Chancen auf einen zählbaren Erfolg besessen hatte, dann verspielte er sie direkt nach der Pause. Wieder befanden sich die Gäste im Angriff und brachten es erneut nicht zustande, den direkten Konter zu stoppen. Piszczek, in seinem ersten 90-Minuten-Einsatz der Saison, tankte sich auf der rechten Seite durch und flankte im hohen Bogen auf Raffael, der mangels Gegenwehr der Bochumer Abwehr einen schönen Aufsetzer ins obere Tor setzen durfte – mit Herthas dritter Gelegenheit des Spiels war der Käse bereits geschnitten (50.). Denn von Bochum kam nun rein gar nichts mehr. Allenfalls ein optisches Übergewicht brachten die Gäste noch zustande, blieben dabei aber so fürchterlich harmlos, dass Jaroslav Drobny im zweiten Abschnitt keinen einzigen Ball parieren musste. So hätte die Hertha mit Fortlauf des Spiels durchaus ihren Ruf einer biederen Handwerkerelf abstreifen können. Daran aber hatte Lucien Favre kein Interesse, nahm nacheinander Voronin, Pantelic und auch Raffael aus dem Spiel und beließ es damit bei einem weiteren nüchternen Arbeitssieg. Die zweite und letzte Torchance in Durchgang zwei vergab Joker Chermiti (74). Der VfL Bochum also, einst die große Überraschung der Rückserie, verlor auch sein viertes Spiel hintereinander und wurde damit noch immer seine Sorgen nicht los. Dass die Hertha unterdessen noch immer ganz oben dabei war, lag gemessen an dieser Partie weniger am Faktor Voronin als am einfach zu lösenden Restprogramm.

Maik Großmann

Der VfB ist ja auch eine Mannschaft, die Fußball spielen will. Darum glaube ich nicht, dass die vorher mit ihren Mercedes-Dienstwagen über den Platz geheizt sind.

— Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nach dem 1:0-Sieg beim VfB Stuttgart mit einem Schmunzeln über den schlechten Rasen...