Geschenke für die Gastgeber

Rechtfertigte seine Hereinnahme mit dem Treffer zum 1:0: Jonas Kamper

Da die Begegnung ausgeglichen war und auf einem niedrigen Niveau stand, hatte sie eigentlich keinen Gewinner verdient. Zwei individuelle Fehler führten jedoch dazu, dass Bielefeld seinen ersten Saisondreier feierte.

Die Mannschaften begannen verhalten und fokussierten sich darauf, dem Kontrahenten keine Lücken anzubieten. Den ersten Aufreger gab es deshalb erst in der zwölften Minute, als Herzig einen Einwurf von Kölns Linksverteidiger Pierre Womé, der nach abgesessener Rotsperre in die Startformation zurückgekehrt war, vor die Füße von Petit abwehrte; der Portugiese nahm das Spielgerät aus 18 Metern volley, traf aber nur die Latte. Danach wurden auch die Arminen mutiger und kamen zu einer guten Gelegenheit durch Artur Wichniarek, der einen Freistoß Tesches von der linken Seite knapp neben das Gehäuse köpfte (20.). Um sich dauerhaft in der generischen Hälfte festzusetzen, mangelte es beiden Parteien allerdings an der fußballerischen Qualität. Vor allem die Gäste aus der Domstadt fabrizierten eine ganze Reihe leichter Passfehler. Den größten Schnitzer leistete sich in der 30. Minute Womé: Der Kameruner spielte die Kugel genau in den Lauf von Wichniarek, der sich aus spitzem Winkel jedoch Faryd Mondragon geschlagen geben musste. Weil auf der anderen Seite auch Brecko noch eine dicke Chance vergab, indem er im Anschluss an einen Einwurf um Haaresbreite am Zielbereich vorbeischoss (43.), war das 0:0-Pausenresultat absolut leistungsgerecht.

Nach dem Tausch der Seiten bemühten sich die Geißböcke zwar, das Ruder in die Hand zu nehmen, von zwingenden Aktionen waren sie aber weit entfernt. Eingreifen musste Bielefelds Keeper Dennis Eilhoff erst in der 63. Minute, als sich Novakovic nach einer Womé-Flanke gegen Herzig behauptete, seinem Volleyschuss allerdings nicht genug PS mit auf den Weg gab. Vieles deutete auf ein torloses Unentschieden hin. Doch dann beging Womé 18 Meter vor dem Kasten ein überflüssiges Foul an Kirch und der eingewechselte Jonas Kamper setzte den fälligen Freistoß unter Mithilfe von Matip, der unhaltbar abfälschte, zum 1:0 in die Maschen (74.). Die Kölner waren jetzt völlig von der Rolle und schenkten den Einheimischen drei Zeigerumdrehungen später noch einen zweiten Treffer: Bei einem Konter eilte Mondragon unnötigerweise aus dem Strafraum, wurde von Wichniarek ausgespielt und musste zusehen, wie der Angreifer mit einem 20-Meter-Heber den Querbalken traf; Kevin McKenna versuchte, die Situation zu bereinigen, beförderte den Ball dabei aber über die Linie. Somit musste sich der FC schließlich zwölf Jahre nach seinem letzten Sieg in Bielefeld ohne Zählbares auf die Heimreise machen.

Christian Brackhagen