Bundesliga 2008/2009 - 5. Spieltag - So., 21.09.2008 - 17:00 Uhr
3:1
HZ - 1 : 1

Keine Überraschung

Entwischte sowohl Maik Franz als auch dem Schiedsrichter:
<br>Mario Gomez

Entwischte sowohl Maik Franz als auch dem Schiedsrichter:
Mario Gomez

Entwischte sowohl Maik Franz als auch dem Schiedsrichter:
Mario Gomez

Noch bis weit in die zweite Hälfte war ein Heimsieg der Schwaben nicht zu erahnen. Als Stuttgart mit einem Abseitstor dann aber die Führung gelang, blieben die kampfstarken Gäste eine passende Antwort schuldig und bezogen letztlich doch noch die fast standesgemäße Derbyniederlage. Seit nunmehr 43 Jahren wartete Karlsruhe damit auf einen Sieg beim großen Rivalen.

Völlig anders als der VfB, dem eine mühsame UEFA-Cup-Reise in den Knochen steckte, war Karlsruhe nach seinem Spielausfall gegen Frankfurt bestens erholt und unterstrich diesen Eindruck mit einer reichlich frechen Anfangsphase. Kurz nachdem Simak ein mögliches 1:0 vergeben hatte, brachen die Gäste auf der rechten Seite durch und konnten ihrerseits gleich die erste Torchance nutzten. Schuld war vor allem Boka, der Iashvili bei seiner entschlossenen Flanke schon im Toraus meinte. Auch Freis, der aus wenigen Metern vollendete, stand bei seinem Kopfball allerdings sträflich ungedeckt (8.). Ein munterer Schlagabtausch war damit garantiert, denn Karlsruhe zog sich keineswegs zurück, sondern forderte die Schwaben mit seinem berüchtigten und technisch versierten Konterspiel heraus. Eher überraschend fiel insofern bald der Ausgleich, den Khedira mit einem sehenswerten Kopfball nach Flanke von Mario Gomez sicherstellte (22.). Aber auch danach, während Stuttgart sich weiterhin mühte, hielten die Gäste das Tempo hoch und wären erneut durch Sebastian Freis beinahe ein zweites Mal in Führung gegangen (27.). Dass die Veh-Elf Probleme hatte, das Spiel zu gestalten und dem KSC besonders im Mittelfeld den Saft abzudrehen, lag nicht zuletzt am enttäuschenden Jan Simak. Nachdem der unglückliche Regisseur kurz vor der Pause noch eine Großchance vergab, indem er allein vor Markus Miller unüberlegt lupfte, behielt sein Trainer ihn gleich in der Kabine.

Mit Hilbert statt Simak kam die Heimelf auf den Rasen zurück und hatte trotzdem weiterhin Mühe, eine spielerische Linie zu finden. Karlsruhe allerdings verließ nun etwas der Mut, exemplarisch zu sehen an Mutzel, der nach einem Lehmann-Fehler zu lange überlegte, anstatt den Ball direkt ins leere Tor zu dreschen (52.). In der Folge stand das Spiel nicht auf Messers Schneide, sondern plätscherte eher ereignislos vor sich hin, mitunter gewürzt durch recht rassige Zweikämpfe etwa der Privatduellanten Maik Franz und Mario Gomez. Letzterer pachtete das bessere Ende schließlich für sich, allerdings begünstigt durch eine Fehlentscheidung, da Gomez beim letztlich spielentscheidenden Pass von Thomas Hitzlsperger hauchdünn im Abseits stand. Nach wenigen Schritten bis zum Tor behielt der Nationalstürmer die Nerven und brachte den VfB relativ unverhofft mit 2:1 in Front (68.). Darauf zu reagieren fiel den Badenern schwer, auch weil Stuttgart die Räume nun enger machte und sich so lange gut konzentrierte, bis Hitzlsperger einen zweiten öffnenden Pass spielen konnte und der sonst blasse Marica den Sack schließlich verschnürte (87.). Ein Abseitstor und ein Konter waren es so am Ende, die Stuttgart zum etwas glücklichen Arbeitssieg reichten und dazu führten, dass sich die Wege der großen Rivalen in der Tabelle vorerst trennten: Karlsruhe verkroch sich mit nach wie vor drei Zählern noch tiefer in den Keller, während der VfB mit nun zehn Punkten aus den ersten fünf Partien gar den besten Saisonstart unter Armin Veh hinlegte.

Maik Großmann

Ich mache nie Kommentare über Schiedsrichter, und diese lebenslange Gewohnheit werde ich für diesen Arsch nicht aufgeben.

— Ron Atkinson auf die Frage nach der Leistung des Schiedsrichters