Bundesliga 2008/2009 - 6. Spieltag - Sa., 27.09.2008 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 0 : 2

Vorsprung fast verspielt

Hätte die Partie fast noch gedreht: Mimoun Azaouagh

Hätte die Partie fast noch gedreht: Mimoun Azaouagh

Hätte die Partie fast noch gedreht: Mimoun Azaouagh

Auch in Bochum präsentierte sich die Bayer-Werkself offensiv in einer guten Verfassung und führte nach einer guten Stunde komfortabel 3:0. Zehn Minuten vor dem Abpfiff traf aber auch der VfL zweimal und die Geschichte wurde für die Leverkusener am Ende noch einmal überraschend eng.

Die Gäste hatten bereits in den ersten Spielminuten das Heft in die Hand genommen und frisch nach vorne gespielt. Als durch eine geschickte Kombination nach einem Freistoß die Kugel beim freien Barnetta landete, der Vidal optimal bediente, dessen Abnahme zuerst am Pfosten, der Abpraller aber vom gleichen Spieler ins Tor sprang, war früh Zählbares für die Labbadia-Truppe eingefahren (6.). Bochum zeigte weiterhin große Mängel im Spielaufbau, während sich Bayer ein ums andere Mal durch die VfL-Deckung kombinierte. Barnetta hatte bereits nach zehn Minuten das 2:0 auf dem Fuß, schoss allerdings um Zentimeter am Kasten der Heimelf vorbei. Elf Uhrzeigerumdrehungen weiter machten es Kießling und Renato Augusto besser. Der Stürmer legte für den Brasilianer zentral vor dem Strafraum auf und die Kugel landete unhaltbar im linken Torgiebel. Das 0:2 wirkte auf Bochum jedoch nicht wie ein Schock, sondern eher wie ein Weckruf. Plötzlich wurde das Koller-Team auch torgefährlich. Kaloglu traf per Fernschuss immerhin den Pfosten (24.) und Dabrowski, Ono sowie Freier hätten den Toreabstand vor der Pause bereits reduzieren können, doch u.a. hatte Torwart Adler etwas dagegen, rettete den Bayer-Vorsprung in die Halbzeit.

Bochum versuchte den Druck auch im zweiten Durchgang aufrecht zu halten, doch die Defensive der Gäste war hatte sich inzwischen gut auf die Angriffsbemühungen eingestellt und ließ eine zeitlang kaum interessante Strafraumszenen zu. Mit seinem bewährten Konterfußball hielt sich Bayer jedoch nur bis zur 61. Minute zurück. Nachdem Renato Augusto der Abschluss nicht gelang, schnappte sich Helmes das Leder und platzierte es aus halbrechter Position flach neben dem linken Pfosten im Netz. Koller reagierte und wechselte mit Spielmacher Azaouagh neue Ideen ein. Die Belebung der VfL-Offensive führte allerdings erst in der 79. Minute zum 1:3. Der Eingewechselte hatte Sestak zentral optimal frei gespielt, der dem herauslaufen Adler keine Chance ließ. Auch die zweite Hälfte des Doppelschlags ging von Azaouagh aus. Sein 18-Meter-Kracher donnerte an den rechten Pfosten und den Abpraller versenkte Kaloglu per Kopf (81.). Im Kampf um den Ausgleich aber schadete sich der VfL selbst, denn Yahia flog mit beiden Füßen zuerst in einen Gegner und kassierte die Rote Karte (84.). Nichtsdestotrotz versuchten die Hausherren alles, um auch zu zehnt das 3:3 zu erreichen, doch Bayer überstand die aufregende Schlussphase ohne weiteres Gegentor und nahm die Punkte mit.

Ulrich Merk

Wir brauchen wieder Spieler, die Gras fressen. Und wenn es sein muss, rohes.

— Jürgen Friedrich