Bundesliga 2008/2009 - 9. Spieltag - So., 26.10.2008 - 17:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Sieg jeweils verpasst

Den Ball stibitzt, erfolgreich verwandelt: Cicero

Den Ball stibitzt, erfolgreich verwandelt: Cicero

Den Ball stibitzt, erfolgreich verwandelt: Cicero

Borussia Dortmund und Hertha BSC Berlin verpassten den Sprung ins Tabellenspitzenfeld. Hertha war an einem Sieg sogar nah dran, stellte nach der Führung jedoch die Offensivbemühungen ein. Der BVB dominierte über weite Strecken das Spiel, ohne dabei vor dem Tor gefährlich zu werden.

Während BVB-Trainer Jürgen Klopp mit Ausnahme vom Langzeitverletzten Dedé und dem grippekranken Robert Kovac den gesamten Kader beisammen hatte, musste Gegenüber Lucien Favre auf zwei gewichtige Stammkräfte (Simunic, Voronin) verzichten und so notgedrungen den in Ungnade gefallenen Stürmer Pantelic wieder von seiner schwarzen Liste streichen. Dortmunds Angriffsspiel lief einzig in der Anfangsphase auf Hochtouren. Die erste und gelungenste BVB-Kombination des gesamten Spiels vergab Tinga mit einem Schuss weit am Tor vorbei (5.). Danach kam die Hertha: Sie wurde nicht nur hinten sicherer, sondern tauchte auch im gegnerischen Strafraum einige Male gefährlich auf. Subotic und Schmelzer klärten jeweils noch die Schüsse von Raffael bzw. Cicero (15.), waren aber beim dritten aussichtsreichen Versuch machtlos: Nach einem Pantelic-Zuspiel lief sein Sturmpartner Raffael schon alleine auf Dortmunds Torhüter Weidenfeller zu, der den Brasilianer im Strafraum erst durch einen Foul zu Fall bringen konnte. Obwohl Pantelic sich diesmal zurückhielt, gab es dennoch Streit um die Ausführung des Elfmeters: Cicero setzte sich gegen den etatmäßigen Schützen Chahed durch und verwandelte auch souverän zur Führung (31.). Die Hauptstädter errichteten anschließend um ihren Strafraum herum ein wahres Bollwerk, gegen das die Westfalen zu ideenlos anrannten. Chancen gab es höchstens im Anschluss an Standardsituationen: In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hätte Führungstorschütze Cicero nach einer Frei-Ecke fast für ein Eigentor gesorgt, jedoch klärte Chahed auf der Linie, genauso wie BSC-Keeper Drobny die nachfolgenden beiden Versuche von Hajnal.

Nach der Pause blieb die Partie dieselbe: Der Gast sah tatenlos zu, wie die Borussia vergeblich nach Lücken in ihrem Abwehrverbund fahndete. Bezeichnend, dass der Ausgleich einer Standardsituationen zu verdanken war: Nach einem Eckball setzte sich Kehl im Luftduell mit Herthas Schlussmann Drobny durch und nickte zum Ausgleich ein (71.). Die Klopp-Elf drängte anschließend sogar auf den Siegtreffer, allerdings erfolglos und hatte Glück, dass Domovchiyski eine gute Konterchance ausließ. Nach einem Ballverlust vom eingewechselten Owomoyela in der Vorwärtsbewegung spielte Kacar den Bulgaren frei, der jedoch den Ball aus guter Schussposition über die Latte schoss (85.). In einem vom Kampf geprägten Spiel schlugen die Spieler schon mal über die Strenge: Stein zertrümmerte im Zweikampf ungewollt das Nasenbein von Blaszczykowski (20.). Kacars versuchte Tätlichkeit gegen Kringe blieb ungeahndet und die von Valdez gegen Stein wurde mit einer gelben Karte noch großzügig bestraft (90.). Die Dortmunder hatten den Sieg verdient gehabt, weil sie die größeren Spielanteile hatten, aber auch nur, weil es die Berliner zuließen.

Senthuran Sivananda

Sind wir demnächst so weit, dass Borussia Dortmund einen Motivationstrainer zur Pressekonferenz mitnimmt, weil ein Spieler, der fünf Millionen verdient und vor 80.000 spielen darf, nicht motiviert ist? Irgendwas findet man immer.

— Ansgar Brinkmann macht sich so seine Gedanken...