Bundesliga 2008/2009 - 9. Spieltag - So., 26.10.2008 - 17:00 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Der VfB fuhr den besseren Konter

Packte seine Torjägerqualitäten aus: Mario Gomez

Packte seine Torjägerqualitäten aus: Mario Gomez

Packte seine Torjägerqualitäten aus: Mario Gomez

Viel hatten beide Teams an diesem frühen Sonntagabend nicht anzubieten. Bochum beschränkte sich aufs Kontern und wurde von den Gastgebern in gerader dieser Disziplin geschlagen, als Gomez nach zuvor weitestgehend langweiligen 80 Minuten einen schnellen Gegenstoß erfolgreich abschloss. Auch der zweite Treffer ging auf des Konto des VfB-Stürmers.

Die Unzufriedenheit auf den Rängen machte sich nach gut 20 Minuten in zart vernehmbaren Pfiffen Luft. Der VfB hatte bis dahin jegliche Schärfe in seinen Aktionen vermissen lassen, also versuchte Hitzlsperger es mit Distanzschüssen (20. und 24.). Pech für ihn, dass der erste Versuch von einem Bochumer und der zweite von Mitspieler Roberto Hilbert aus der Bahn gebracht wurde. Es fehlte den Gastgebern eine zündende Idee, die defensiv gut stehenden Westdeutschen zu überspielen. Auch Cacau wählte deshalb das Stilmittel, von außerhalb des Sechzehners abzuziehen, stellte VfL-Keeper Fernandes in der 33. Minute damit allerdings vor keine nennenswerten Probleme. Bochum war aufs Kontern fixiert und setzte zwei markante Duftmarken: Sestaks Abschluss, nachdem Sinan die Vorarbeit geleistet hatte, zischte nur knapp am rechten Pfosten vorbei (37.). Und kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Sinan Stuttgarts Schlussmann Lehmann aus spitzem Winkel. Letztendlich stellte dieser Versuch jedoch auch keine besonders bedrohliche Situation dar. Zur Halbzeit hatte Bochum eine ordentliche Zwischenbilanz erreicht; Stuttgart blieb fast alles schuldig.

Das sollte geändert werden - nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn dribbelte sich Cacau durch und flankte zu Gomez. Gegen dessen Kopfball aus kurzer Distanz musste Fernandes schon eine starke Rettungsaktion aufbieten. Die Schwaben konnten nach dieser überfallartigen Attacke indes den Druck nicht aufrecht erhalten. Bochums Gegenstöße hatten Eindruck hinterlassen, man wollte nicht ins offene Messer rennen. Stuttgarts Vorsicht und Bochums Abwarten ließen den heiß servierten Auftakt der zweiten Hälfte also schnell wieder erkalten. Hüben wie drüben wurde nicht erkennbar, wie man aus diesem zähen Ballgeschiebe einen Sieg generieren könnte. Ab der 70. Minute wussten die Schwaben sich wieder nur mit Fernschüssen zu behelfen, von denen jedoch kein einziger reelle Einschlagschancen besaß. Bochum wähnte dann die Zeit gekommen, sich selber etwas stärker zu engagieren - und wurde kalt erwischt. Khedira erkämpfte sich im Mittelfeld gegen Dabrowski das Leder, passte steil auf Gomez und der ließ sich aus acht Metern die Chance nicht entgehen (80.). Bevor sich Bochum von diesem Schock erholte, legte der VfB nach. Die ansonsten gute Abwehr der Gäste konnte Schwaben-Goalgetter Gomez nicht abschirmen, als Elsons Flanke über links in den Bochumer Strafraum segelte. Per Kopfballtreffer machte der Stürmer in der 83. Minute den Sack zu.

André Schulin

So eine schöne Grätsche an der Außenlinie, kann ja auch etwas Magisches haben.

— Florian Dick