Pest und Cholera im VfB-Sturm

Hielt 96 den Sieg fest: Florian Fromlowitz

Die Nebenwirkungen des Abstiegskampfs schreckten auch vor prominenten Namen nicht zurück: Der VfB Stuttgart hätte beim Gastspiel in Hannover mindestens einen Punkt verdient gehabt, aber zwei Schüsse ans Aluminium und ein Gegentreffer, der aus einer vermeintlichen Abseitsposition fiel, kosteten selbst das Unentschieden.

Die Ausfälle von Cacau (Muskelfaserriss) und Khedira (Überlastungsreaktion im Fuß) spülten Hitzlsperger wieder in die Startformation. Der zuletzt formschwache Kapitän zeigte aber wie die gesamte VfB-Mannschaft eine kämpferisch starke Leistung. Er sorgte mit einem Weitschuss für den ersten Torabschluss der Schwaben, den Hannovers Ersatzkeeper Fromlowitz jedoch problemlos festhielt (8.). Ansonsten ließen die defensiv eingestellten Niedersachsen zunächst nur nach Standardsituationen gute Torchancen zu: Fromlowitz parierte allerdings auch Elsons Freistoßaufsetzer (25.). Vorne gelang der Hannoveraner Offensive mit ihrem einzigen gelungenen Durchbruch der entscheidende Treffer: Nach einer Cherundolo-Flanke bekam die Stuttgarter Abwehr den Ball nicht weg. Stattdessen spielte Bruggink den eventuell knapp im Abseits stehenden Ya Konan an. Der Ivorer brauchte nur noch seinen Fuß in die Vorlage hinzuhalten (31.). In der restlichen Spielzeit verteidigten die Gastgeber gegen die anrennenden Stuttgarter. Der VfB kam vor der Pause nur noch einmal zu einer guten Möglichkeit, der gegnerische Schlussmann hielt allerdings den Schuss von Schieber (37.).

Nach der Pause erhöhten die Gäste die Schlagzahl, jedoch hatten sie weiterhin Pech im Abschluss. Innerhalb von wenigen Sekunden besaßen sie drei Einschussgelegenheiten, ohne aber den Ball ein einziges Mal im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Zuerst wurde Schiebers Schuss wurde von Schulz geblockt (58.), den zweiten Versuch der einzigen VfB-Sturmspitze lenkte Fromlowitz dann über den Querbalken (59.) und Elsons Schuss Sekunden später an den rechten Pfosten (59.). Nachdem Hitzlspergers Freistoß an die linke Torstange geklatscht war (73.), zappelte die Kugel im Anschluss im Netz. Allerdings blieb dem Kopfballtreffer von Marica wegen einer Abseitsstellung des Rumänen zu Recht die Anerkennung verwehrt (74.). Auch deswegen beschimpfte VfB-Manager Heldt das Schiedsrichtergespann als „Amateure“. Allerdings wurde dem Hausherr ebenfalls – und das sogar zu Unrecht – ein Tor aberkannt: Aber Chahed schoss den Ball in der Nachspielzeit erst ins Tor, nachdem bereits abgepfiffen war. Zudem kamen Tasci und Ya Konan nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit jeweils einer Gelben Karte bestens davon (73.).

Senthuran Sivananda