Bundesliga 2009/2010 - 11. Spieltag - Sa., 31.10.2009 - 15:30 Uhr
3:3
HZ - 2 : 2

Kein Klassenunterschied

Der FSV-Kapitän traf zweimal, nur ein Tor zählte jedoch: Tim Hoogland

Der FSV-Kapitän traf zweimal, nur ein Tor zählte jedoch: Tim Hoogland

Der FSV-Kapitän traf zweimal, nur ein Tor zählte jedoch: Tim Hoogland

Wolfsburg und Mainz teilten sich die Punkte, aber einen Sieger gab es dennoch: die Zuschauer. Weil beide Mannschaften ihre Stärke im Angriff suchten und die Abwehrarbeit vernachlässigten, bekamen die 28 300 Besucher in der Wolfsburger Arena ein ansehnliches Fußballspiel und sechs Tore zu sehen.

Bereits in der ersten Minute zwang ein Misimovic-Schuss den Mainzer Schlussmann Müller zu einer Parade. Nur sechs Zeigerumdrehungen später fiel der wegen der schwungvollen Anfangsphase der Wolfsburger verdiente Führungstreffer: Martins durfte ungestört eine Misimovic-Flanke einnicken. Vom Rückstand zeigten sich die Rheinhessen allerdings unbeeindruckt, hätten ihn schon eine kurze Zeit später egalisieren können, wenn nicht der im Abseits stehende Kapitän Hoogland, sondern Ivanschitz abgeschlossen hätte (13.). Stattdessen machte ausgerechnet der zuletzt formschwache Martins sein zweites Tor: Drei Minuten nachdem Müller noch einen Kopfball des Nigerianers mit den Fingerspitzen über die Latte gelenkt hatte (17.) war der Keeper chancenlos, als Dzekos Zuspiel die Mainzer Abwehr durchbrach und der freigespielte Martins Müller umkurvte und ins verwaiste Tor schoss (20.). Selbst der zweite Gegentreffer konnte den rheinhessischen Widerstand nicht ersticken, aber die anfällige Defensive des Meisters machte es dem Aufsteiger auch zu leicht, im Spiel zu bleiben. Im Strafraum durfte sich Amri eine Ivanschitz-Flanke mit der Brust und dem Kopf selber vorlegen; an seinen anschließenden Schuss kam zwar der Wolfsburger Keeper Benaglio mit einer Hand dran, konnte den Torerfolg aber nicht mehr verhindern (35.). Nur Augenblicke später kam der Algerier erneut aus guter Position zum Abschluss, sein harmloser Versuch wurde jedoch diesmal von Benaglio sicher festgehalten (36.). Die 05er allerdings bezwangen den Wölfe-Torwart noch vor dem Pausenpfiff ein weiteres Mal: Ivanschitz zirkelte einen Freistoß aus knapp 23 Metern ins Netz (41.).

In der zweiten Halbzeit hatten zunächst die Mainzer mehr vom Spiel, das nicht mehr so gut war wie im ersten Durchgang. Umso mehr wurden sie von der erneuten Führung der Niedersachsen überrascht: Riether legte Schäfers Flanke per Kopf Misimovic auf, der schoss aus kurzer Distanz scharf – zu scharf für den gegnerischen Schlussmann, denn der Ball klatschte an den Unterarm von Müller, der allerdings die Richtung nicht mehr verändern konnte (64.) – ins Netz. Die Moral der Gäste war jedoch unverwüstlich. Bereits Schürrle hatte den Ausgleich erzielt, aber seinem Treffer blieb zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Vorlagengebers Amri die Anerkennung verwehrt (79.). Das Tor von Hoogland, der in eine Bancé-Flanke reingerutscht war, zählte dagegen (85.). Der Favorit wollte zwar auch zuletzt immer noch siegen und griff vehement an, brachte jedoch in der Schlussphase keine gefährliche Torszene mehr zustande.

Senthuran Sivananda

Es war eigentlich bis auf das Spiel ein schöner Ausflug.

— Franz Beckenbauer nach einer 0:3-Pleite in Lyon in der Champions League