Bundesliga 2009/2010 - 13. Spieltag - Sa., 21.11.2009 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 0 : 0

Ungewollt unterhaltsam

Erzielte den siegbringenden Treffer in der Nachspielzeit: Peer Kluge

Erzielte den siegbringenden Treffer in der Nachspielzeit: Peer Kluge

Erzielte den siegbringenden Treffer in der Nachspielzeit: Peer Kluge

Nirgendwo in der Bundesliga fielen bisher mehr Treffer als in der Wolfsburger Arena (33), vor allem weil die VfL-Abwehr längst nicht mehr die sattelfeste Deckung aus der Meistersaison war. Die fünf Tore bei der 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg waren sogar zu wenig, aber sowohl die Niedersachsen als auch die Franken vergaben in einem mitreißenden Spiel zu viele Chancen.

Dass die erste Halbzeit torlose endete, hätte zumindest nicht sein müssen. Denn beide Mannschaften hatten gute Phasen und viele Torchancen – zunächst die Nürnberger, die nach vorne mitzuspielen versuchten und es auch erfolgreich taten. Bunjaku (9., 15.), Eigler (4., 7., 16., 19.) und später Cygax (37.) verpassten mehrmals die Führung, genauso wie auf der Gegenseite Madlung (24.) und allem voran Dzeko (23., 24., 30.), nachdem auch die Wölfe stärker geworden waren und ins Spiel gefunden hatten.

Auch die zweite Halbzeit war ein Hin und Her, jedoch mit Toren. Elf Minuten nach Wiederbeginn gingen die Franken in Führung: Nach Kluges Vorlage setzte sich Bunjaku gegen Costa durch und schob erfolgreich ein. Die Wolfsburger glichen genauso schnell aus, wie die Nürnberger den alten Abstand wiederherstellten: Fünf Minuten nachdem Dzeko unbedrängt auf das gegnerische Tor zugelaufen war, aber den mitgelaufenen Dejagah angespielt und der den Ball ins verwaiste Gehäuse geschoben hatte (59.), nickte Bunjaku im Anschluss an einem schnell ausgeführten Eckball eine Cygax-Flanke in die kurze Ecke ein. Dass es dann eine Viertelstunde dauerte, bis die Gastgeber wieder ausglichen, war ihrer Abschlussschwäche geschuldet. Gentner (70.) und Dzeko (75.) vergaben zwei gute Möglichkeiten, und zudem zählte ein Misimovic-Tor zu Recht nicht, weil der Ex-Nürnberger den Ball erst geschossen hatte, nachdem FCN-Schlussmann Schäfer bereits seine Hand draufgelegt hatte (73.). Ausgerechnet der kurz zuvor eingewechselte Judt war es dann, der mit einem Foul an Dejagah für einen Strafstoß sorgte. An dem von Grafite geschossenen Elfmeter war zwar Schäfer mit einer Hand dran, konnte jedoch der Kugel keine entscheidende Richtungsänderung mehr verleihen. Anschließend nahmen die Niedersachsen den Sieg wieder ins Visier, aber so sehr, dass sie dabei die Abwehrarbeit aus den Augen verloren. Nach einer abgewehrten Wolfsburger Ecke konterten die Gäste in der Nachspielzeit: Vier Angreifer trafen auf einen Verteidiger, über Diekmeier und Cygax kam der Ball zu Kluge, der VfL-Keeper Benaglio bezwang. Hatten an den Spieltagen zuvor noch falsche Schiedsrichterentscheidungen dem Club Punkte gekostet, war er diesmal der Begünstigte. Denn zum Zeitpunkt, als der Siegtreffer fiel, hätten die Gäste eigentlich ohne Schlussmann und ohne Abwehrchef sein müssen. Sowohl Wolfs Kung-Fu-Sprung ins Gesicht von Dzeko (86.) als auch Schäfers Tritt ins Gemächt von Misimovic (90.) waren rotwürdig, blieben aber ungeahndet. Selbst mit einer Gelben Karte wären die beiden bereits vorbelasteten Spieler vom Platz geflogen.

Senthuran Sivananda

Wenn wir es schaffen, als erste wieder zu spielen, wird das eine immense Wirkung auf die ganze Welt haben, weil jeder guckt. Das wäre ein Qualitätszeugnis für das, was die Deutschen in dieser Krise erreicht haben.

— BVB-Boss Hans-Joachim ,,Aki" Watzke zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Corona-Pause.