Bundesliga 2009/2010 - 19. Spieltag - Sa., 23.01.2010 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 1 : 2

Bayern gewann noch zu niedrig

Sein Comeback nach 3 ½ Monaten ging fast unter: Franck Ribery

Sein Comeback nach 3 ½ Monaten ging fast unter: Franck Ribery

Sein Comeback nach 3 ½ Monaten ging fast unter: Franck Ribery

Der Nord-Süd-Gipfel zwischen Werder Bremen und Bayern München war hochklassig. Allerdings waren die Bayern zumeist die Alleinunterhalter. Sie stellten die spielerisch bessere Mannschaft und hielten mit ihrer schwachen Chancenverwertung die Partie unnötig lange spannend. Für mindestens eine Nacht übernahm der Rekordmeister dank des Sieges auch die Tabellenführung.

Der SV Werder riskierte zu viel, und seine hochstehende Abwehr ließ bereits in den ersten fünf Minuten zwei gute Einschussgelegenheiten zu. Die alleine auf SVW-Schlussmann Wiese zulaufenden Robben (3.) und Olic (5.) scheiterten am Pfosten beziehungsweise am gegnerischen Torwart. Umso überraschender war es deshalb, dass die Bremer mit ihrem einzigen zielstrebigen Angriff im ersten Durchgang in Führung gingen. Marin steckte links zu Hunt durch, der den Ball hoch in die kurze Ecke jagte (10.). Anschließend zog sich Werder zurück, die Bayern konnten die stabiler gewordene Bremer Abwehr bis zur 25. Minute nicht durchbrechen. Dann aber ließ Gomez eine Schweinsteiger-Vorlage zu Müller durch, und der Youngster schob ins rechte untere Eck ein. Das nach der Führung der Gastgeber zeitweise zerfahrene Spiel nahm danach Fahrt auf, weil sich der Hausherr mehr auf die Offensive konzentrierte und so gleichzeitig Löcher in die eigene Deckung riss. Nachdem Gomez zweimal (27., 32.) und Robben einmal (31.) gute Möglichkeiten ausgelassen hatten, sorgte Olic für die überfällige Gäste-Führung. Gomez verlängerte eine Lahm-Flanke ungewollt, so dass der in Höhe des langen Pfostens stehende kroatische FCB-Angreifer den Ball über die Linie drückte. Noch vor dem Halbzeitpfiff hätte Robben den Vorsprung beruhigender gestalten können, jedoch schoss er über das leere Tor (42.). Zudem konnte die Platzelf von Glück reden, dass nach einem Foul von Wiese an Müller in derselben Szene der Bremer Schlussmann nicht die für eine Notbremse erforderliche Rote Karte sah, sondern nur Gelb.

Den vergebenen Chancen mussten die Bayern in der zweiten Halbzeit etwas hinterher trauern. Zwar blieb der Rekordmeister auch nach dem Seitenwechsel die spielerisch deutlich bessere Mannschaft, allerdings ließ die Chancenverwertung weiterhin zu wünschen übrig. Robben zielte links am Zielgebiet vorbei (52.), und Mertesacker klärte einen Gomez-Schuss vor der Linie (54.). Der für den wegen Magen-Darm-Beschwerden zur Pause ausgeschiedenen Münchner Schlussmann Butt eingewechselte Rensing musste erst in der 58. Minute die erste gute Bremer Tormöglichkeit der zweiten Halbzeit vereiteln, Rosenberg scheiterte an Bayerns Ersatzkeeper. Ansonsten blieb das Anrennen der Werderaner bis zur Schlussviertelstunde wüst. Dann besaß jedoch der statt dem grippekranken Pizarro eingesetzte Almeida zwei Chancen. Eine köpfte er aufs Tordach (74.), die andere nutzte er. Marin lupfte den Ball über die Bayern-Abwehr, der Portugiese verwandelte die Vorlage per Volleyschuss (75.). Die Münchner zeigten sich vom überraschenden Ausgleichstreffer unbeeindruckt, auch weil sie nur zwei Minuten nach dem 2:2 eine Gelegenheit hatten, erneut in Führung zu gehen, die van Buyten jedoch vergab. Zwölf Zeigerumdrehungen vor dem Ende der regulären Spielzeit schlug ein von Robben aus halbrechter Position getretener Freistoß unter der Latte ein. FCB-Trainer van Gaal hatte seinem Landsmann erst nach der Pause erlaubt, die Standardsituationen auszuführen. Ein Hin und Her war die Schlussphase, in der sowohl Werder den Ausgleich erzielen hätte können, als auch der FC Bayern die Führung ausbauen, wobei nur Letzteres verdient gewesen wäre. Marin brachte das Spielgerät ein weiteres Mal im Zielgebiet unter, aber seinem Treffer blieb wegen einer Abseitsstellung des Nationalspielers zu Recht die Anerkennung verwehrt (83.). Özil (85.) für Bremen sowie der nach dreieinhalbmonatiger Pause in der 68. Minute wieder eingewechselte Ribery (86.) und Klose (87.) für München vergaben weitere Chancen.

Senthuran Sivananda

Ich habe mit Erich Ribbeck telefoniert, und er hat zu mir gesagt, ich stehe für die Maltareise nicht zur Verfügung.

— Andreas Möller