Bundesliga 2009/2010 - 2. Spieltag - Sa., 15.08.2009 - 15:30 Uhr
4:1
HZ - 3 : 1

Erneuter Tiefschlag statt Revanche

Auch ohne Torerfolg eine starke Leistung: Eljero Elia

Auch ohne Torerfolg eine starke Leistung: Eljero Elia

Auch ohne Torerfolg eine starke Leistung: Eljero Elia

Borussia Dortmund gelang nicht die erhoffte Revanche für die vom HSV in der Nachspielzeit der Vorsaison stibitzte Europa League-Qualifikation. Im Gegenteil: Innerhalb der ersten zwölf Minuten spielten sich die Hamburger einen Vorsprung heraus, den sie danach nicht mehr abgaben.

Wer zu diesem Spiel schon etwas zu spät kam, verpasste das Meiste. Nachdem Weidenfeller noch in der zweiten Minute einen Boateng-Volleyschuss abwehren konnte, unterlief er die anschließende Ecke, von Owomoyelas Oberschenkel sprang der Ball Richtung Tor, und Demel stocherte den Ball zur Sicherheit noch über die Linie (3.). Im direkten Gegenzug ließ der BVB-Angriff die HSV-Defensive allerdings ebenso alt aussehen: Schmelzers langen Ball legte Blasczykowski per Kopf Valdez vor, und der köpfte den Ball über Rost ins Tor (5.). Danach übernahmen die Hanseaten das Spielkommando und gaben es bis zum Abpfiff auch nicht wieder ab, vor allem weil die BVB-Defensive innerhalb von wenigen Minuten zwei weitere Gegentreffer zuließ. Zé Roberto traf zuerst den Pfosten, bevor er den Ball im zweiten Versuch im Tor unterbrachte (10.). Vor dem dritten Hamburger Treffer folgte der große Auftritt des 8,5-Millionen-Neuzugangs Elia: Der Niederländer ließ auf der linken Außenbahn mit Owomoyela, Schmelzer und Subotic gleich drei Borussen stehen, und seine Vorlage brauchte Guerrero nur noch neben BVB-Goalie Weidenfeller ins Netz zu schieben (12.). Damit waren die Hamburger schon zufrieden gestellt, bis zur Halbzeitpause nahmen sie deshalb das Tempo aus dem Spiel. Die Gäste-Offensive sorgte gegen trotzdem weiter dominierende Hausherren nur Distanzversuche, abgefeuert von Hajnal (15.) und Sahin (30.), für latente Torgefahr.

Auch, als in der zweiten Halbzeit für eine kurze Zeit die Konzentration bei den Hausherren nachließ, konnten die Dortmunder daraus keinen Profit rausschlagen, weil Santana die größte Gelegenheit zum Anschlusstreffer vergab, indem er unbedrängt nur HSV-Keeper Rost anköpfte (54.). Mit seinem Treffer in der 72. Minute entschied ausgerechnet der kurz davor eingewechselte Berg die Partie endgültig zugunsten des Hamburger SV: Nachdem Weidenfeller einen Zé Roberto-Schuss genau vor die Füße des Schweden abgewehrt hatte, brauchte dieser nur noch abzustauben. Dortmund wollte dagegen nicht einmal eine Ergebniskosmetik gelingen: Der Distanzversuch des eingewechselten Rangelov flog zwar ins Netz, jedoch beschwerte sich HSV-Torhüter Rost erfolgreich, dass Sahin in seiner Sichtlinie gestanden hatte, und Schiedsrichter Kempter zog deshalb die Anerkennung des Treffers nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück (84.). Während den Gastgebern nach einem müden Auftaktspiel in Freiburg (1:1) der Befreiungsschlag gelang, war es für die ebenfalls ambitionierten Dortmunder der erste Tiefschlag.

Senthuran Sivananda

Die Leiche hat an den Sarg geklopft.

— Leonardo Bitencourt nach dem Derbysieg des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen und dem damit verbundenen Sprung auf Rang 17