Vorsicht statt Risiko

War zweimal dicht vor Erfolg: Stanislav Sestak

In dieser Partie offenbarten die Kontrahenten vor allem, dass sie in der Offensive limitiert sind, sich allerdings gleichfalls auf ein solides Defensivkonzept verlassen können. Typische Voraussetzungen für eine Nullnummer.

Nicht zum ersten Mal versuchte Bochum auf eigenem Terrain gar nicht erst selbst das Spiel zu machen und überließ dem eher unter Zugzwang stehenden Tabellenvorletzten diese Aufgabe. Dennoch ging man beim Gast nicht in die Konterfalle der Hausherren und deshalb vorsichtig ans Werk. Auffälligster Angreifer des FCN war einmal mehr Bunjaku, der immerhin in den Minuten 5, 20 und 22 zu drei mehr oder weniger deutlichen Chancen kam, aber nicht zum krönenden Abschluss. Auch sein Sturmpartner Choupo-Moting hatte die Führung auf dem Fuß, traf aber nur das Außennetz (39.). Der VfL war derweil wesentlich zurückhaltender, auch spielerisch unterlegen, hatte nur durch Sestak eine Halb- und eine Großchance (5., 44.). Über weite Strecken bewegte sich die Partie im ersten Durchgang allerdings im respektablen Abstand zu den 16ern, wobei mehr quer als steil und der Ball zu oft in die Füße des Gegners gespielt wurde.

Dass sich auch nach dem Seitenwechsel wenig an diesem scheinbaren Nichtangriffspakt änderte, machte das Zuschauen zu einer weiterhin zähen Angelegenheit. Dabei hatte Nürnberg anfangs noch mehr Spielanteile, doch die größten Tormöglichkeiten der sich über den Kampf steigernde VfL als Sestaks Schuss von Maroh fast ins eigene Tor abgefälscht wurde (61.) und Schäfer einen weiteren Abschluss des Stürmers erst im Nachfassen kontrollierte (69.). Nürnberg war dem 1:0 nur noch bei einem knapp das Tor verfehlenden Freistoß von Gündogan nahe (85.). Drei Minuten vor dem Ende der ausgeglichenen, aber auch schwachen Partie schlug Bunjaku aus Protest den Ball weg und sah Gelb-Rot. Auswirkungen auf die Nullnummer hatte dieser Vorfall nicht mehr.

Ulrich Merk