Steilvorlage für den FCB

Glänzte mehr durch gute Abwehr- als mit erfolgreicher Angriffsarbeit: Lukas Podolski

Bundesliga-Rekord: 24 Spiele ohne Niederlage innerhalb einer Saison. Dennoch war der Bayer-Fußballabteilung nach dem Spiel leicht angefressen, denn gegen die Kölner Mauer war im Derby so gut wie nichts auszurichten.

Zwei Torchancen für Podolski und Kießling innerhalb der ersten fünf Spielminuten ließen auf einen flotten Derby-Tanz hoffen, doch die sich danach durchsetzende Überlegenheit des Tabellenführers wirkte sich nur bei Möglichkeiten für Hyypiä/Friedrich nach einem Kroos-Freistoß (13.) und einigen mehr oder weniger gelungenen Fernschüssen (Kießling, Derdiyok) aus, die aber allesamt nichts Zählbares einbrachten. Köln antwortete vor der Pause offensiv nur noch einmal gefährlich, als Freis mutterseelenallein vor Adler auftauchte, den Nationaltorwart jedoch nur ins Gesicht schoss, was somit auch kein Tor bedeutete (33.). Ansonsten sahen die Besucher viel Kampf und Krampf. Spielfluss fiel nahezu flach.

War die Partie vor der Pause schon recht einseitig in der Kölner Hälfte angesiedelt, kamen die Gäste nach dem Seitenwechsel kaum noch in die Nähe des Bayer-Strafraums. Doch gegen die Kölner Abwehrmauer, in der sich in vorderster Linie besonders ein aufopfernd kämpfender Podolski in die Zweikämpfe warf, blieb die Chancenausbeute der Werkself mehr als übersichtlich. Einzig für den eingewechselten Renato Augusto bot sich die Gelegenheit zum 1:0 (54.), die Mondragon mit guter Reaktion jedoch knapp vereitelte. Der Kießling-Schuss aus der Drehung (84.) und ein Kopfball des Angreifers kurz danach waren da schon wesentlich harmloser. Auf der Gegenseite konnte Vidal den einschussbereiten Freis noch rechtzeitig abblocken (77.) und machte damit auch die einzige Kölner Chance in Hälfte zwei zunichte. Auch dieser Durchgang bot also kaum Höhepunkte, weil der FC gekonnt verteidigte und Bayer auch über die Flügel kaum durchkam. Meist lief der Ball vor dem Kölner Riegel wie beim Handball quer durch die Reihen der Leverkusener, ohne dass es ein Durchkommen gab. Das Resultat war zwangsläufig ein 0:0, das zwar den neuen Rekord, aber auch eine Steilvorlage für den FC Bayern mit sich brachte, der die Leverkusener am Sonntag bei einem Sieg über den HSV von der Tabellenspitze stoßen konnte.

Ulrich Merk