Meister der Effektivität

Traf erstmals in der Bundesliga: Andrea Barzagli

Bis zum 1:0 für den amtierenden Meister hatte Hoffenheim wesentlich mehr Initiative gezeigt, aber im Abschluss einmal mehr versagt. Mit dem 2:0 bewies Wolfsburg Effektivität, die durch zwei weitere Treffer bestätigt wurde.

In den ersten zwölf Minuten taten sich die Kontrahenten nichts, obwohl Hoffenheim sich leichte Vorteile im Mittelfeld erarbeitet hatte. Die erste Tormöglichkeit hatten demzufolge auch die Gäste, doch Benaglio tötete den Schuss von Carlos Eduardo sicher ab. Vier Minuten später hätte Nilsson schon eher zur Führung für 1899 einköpfen können, doch er setzte die Kugel knapp neben den linken Pfosten. Wolfsburg machte erstmals durch Hasebe vorne Rabatz, doch der Japaner traf nur ans rechte Außennetz (20.). Doch diese Aktion erschien wie eine Ausnahme, denn Hoffenheim hatte wesentlich mehr Ballbesitz und in der 24. Minute die nächste Großchance. Diesmal vergab Maicosuel, der an Benaglio scheiterte (24.). Eine Minute später klingelte es völlig überraschend auf der Gegenseite: Gentner setzte sich am linken Flügel durch und fand mit seiner Flanke den nicht eng genug markierten Dzeko, der perfekt ins rechte Toreck einnickte. Danach tat sich Hoffenheim wesentlich schwerer, hatte vor der Pause aber noch zwei gefährliche Schüsse durch Vukzevic (38.) und Carlos Eduardo (42.) zu bieten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die Gäste wieder die Oberhand zu gewinnen, doch am 16er des VfL waren sie mit ihrem Latein am Ende. Abgeklärt und effektiv dagegen der VfL: Freistoß vom rechten Flügel durch Misimovic – Barzagli stieg am höchsten – 2:0 (51.). Dennoch blieb alles beim Alten. Die TSG hatte öfter den Ball, verlor ihn regelmäßig am VfL-Strafraum und die Gastgeber konterten. Dabei erzielte Grafite ein Abseitstor (58.), während gegenüber Salihovic per Freistoß knapp den rechten VfL-Giebel verfehlte (60.). Doch im weiteren Verlauf wurde Wolfsburg immer ballsicherer und übernahm die Regie auf dem Platz. Ein Gewaltschuss von Barzagli (64., übers Tor) und ein Freistoß von Misimovic (66., Eichner auf der Linie) unterstrichen den Vorwärtsdrang. Hoffenheim ließ zudem weiter nach und musste noch zwei weitere Treffer schlucken. Zuerst setzte sich Dzeko über links durch, bediente Misimovic zentral, der sich am 16er-Rand die Kugel zurecht legte und sie im linken Toreck versenkte (74.). Mit dem 4:0 durch Dzeko nach flacher Hereingabe von Grafite – keine ganze Minute später – war die Messe dann gelesen.

Ulrich Merk