Bundesliga 2009/2010 - 3. Spieltag - So., 23.08.2009 - 17:30 Uhr
2:4
HZ - 0 : 2

Wolfsburg hinten anfällig

Einmal mehr Dreh- und Angelpunkt beim HSV: Zé Roberto

Einmal mehr Dreh- und Angelpunkt beim HSV: Zé Roberto

Einmal mehr Dreh- und Angelpunkt beim HSV: Zé Roberto

Weil sich die Abwehr des VfL nahezu während der gesamten Partie nicht auf den Angriff des HSV einzustellen wusste, musste der Meister nach 16 Heimsiegen in Folge erstmals wieder alle Punkte dem Gast überlassen.

Bereits in der 3. Spielminute passierte Kurioses: Nicht nur das Hamburg im dritten Spiel der Saison zum dritten Mal hintereinander nach drei Uhrzeigerumdrehungen 1:0 in Führung ging - das Tor selbst war auch nicht alltäglich. Jarolim hatte Guerrero in Schussposition vor dem 16er angespielt, dessen Knaller prallte an den Pfosten, von dort ins Feld zurück, gegen den liegenden Torwart Benaglio und von dort ins Netz. Die geschockten Wolfsburger wurden auch in den nachfolgenden Minuten hinten schwer durcheinander gewirbelt. Ein Steilpass von Jarolim erreichte Petric, dessen Schuss Benaglio per Fußabwehr vor die Füße von Elias abwehrte, der sich geschickt zentral durchsetzte und zum 2:0 nach sieben Minuten den Doppelschlag für den HSV perfekt machte. Auch dieser Treffer forcierte das Durcheinander in der Wölfe-Defensive nur noch mehr. Simunek fehlpasste in der 17. Minute auf Guerrero, doch Benaglio unterband den Durchbruch des Peruaners und fischte dem Stürmer den Ball gerade rechtzeitig vom Fuß. Nach einer ersten Möglichkeit für die Hausherren durch Riether (21.) tauchte Guerrero erneut vor Benaglio auf, der per Fußabwehr das 3:0 verhinderte (23.). Hamburg dominierte technisch und läuferisch, war meist einen Tick schneller am Ball und beherrschte die Szenerie im ganzen ersten Durchgang, da Wolfsburg vorne abgemeldet war und im Mittelfeld keinen Spielfluss aufzubauen verstand. Eine dritte Großchance zum 3:0 vergab Trochowski mit einem Heber an die Querlatte nur ganz knapp (40.). Die Labbadia-Elf hatte es trotz des 2:0-Vorsprungs zur Halbzeit mit den orienterungslosen Wölfen sogar noch „gut gemeint“, hätte eigentlich wesentlich höher führen müssen.

Mit einer guten Chance für Dzeko meldeten sich nach 50 Minuten endlich auch die Hausherren offensiv vernünftig an, doch Rost gewann das Eins-gegen-Eins-Duell. Kurz darauf aber war der HSV-Keeper geschlagen. Schäfers flache Flanke von links brauchte Misimovic nur noch über die Torlinie drücken (52.). Plötzlich war der VfL da! Zweimal verhinderte Rost noch den Ausgleich, doch als der eingewechselte Martins völlig frei von Misimovic über rechts bedient wurde und per Kopf traf, war das 2:2 Realität (56.). Nun hatten die Gastgeber ein leichtes Übergewicht, das allerdings bald wieder kippen sollte. Mit tollen Möglichkeiten für Guerrero und Zé Roberto (einmal an die Latte) zwischen der 65. und 68. Minute hatten die Gäste das Zepter wieder übernommen. Erneut wirkte der VfL verunsichert und Hamburg schlug folgerichtig alsbald wieder zu: Über links hatte Zé Roberto Aogo angespielt, dessen Flanke Petric vor Barzagli erwischte und mit einer Direktabnahme Benaglio keine Chance ließ (75.). Der VfL drückte zwar nochmals auf den Ausgleich, gefährlicher aber blieben die Hanseaten und machten prompt nach 90 Minuten den Sack zu. Ein Steilpass von Boateng war von Castelen mitgenommen worden, der aus spitzem Winkel den alten und insgesamt auch verdienten Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte. Die Zuschauer hatten ein tolles Spitzenspiel mit vielen Tormöglichkeiten gesehen, das der HSV allerdings überraschend klar beherrschte und logischerweise erfolgreich abschloss.

Ulrich Merk

Ich sehe nicht die Gefahr, dass die Schiedsrichter durch das mehrfache Bücken im Spiel einen Hexenschuss kriegen.

— DFB-Präsident Wolfgang Niersbach über die mögliche Einführung des Freistoß-Sprays in der Bundesliga