Bundesliga 2010/2011 - 20. Spieltag - Sa., 29.01.2011 - 15:30 Uhr
1:3
HZ - 0 : 0

Immerhin - Werders Wille war wieder da

Traf auf beiden Seiten: Per Mertesacker

Traf auf beiden Seiten: Per Mertesacker

Traf auf beiden Seiten: Per Mertesacker

Stark verbessert gegenüber den letzten Auftritten zeigte sich Werder vor allem in der ersten Stunde, wurde dann aber wieder rückfällig und bereitete den eiskalten Bayern deren Sieg selbst vor.

Mit dem ersten Angriff hätten die Bremer bereits in Front gehen müssen, doch Fritz schoss Keeper Kraft an, anstatt den mitgelaufenen Marin neben sich zu bedienen. Durch frühes Pressing hielt Werder den Anfangsdruck auf die FCB-Deckung hoch und war gegenüber den Vorwochen kaum wiederzuerkennen. Der Favorit tauchte zwar auch ab und an vor dem Tor der Hausherren auf, wurde aber erstmals nach 17 Minuten durch einen Fernschuss Ottls gefährlich, den Wiese aus dem Giebel fischte. Mehr kam von den Hanseaten: Fritz, Silvestre und Frings verursachten die gefährlichsten Aktionen vor dem Bayern-Tor. Die letzte Viertelstunde vor der Pause gehörte allerdings den Gästen. Allein Gomez war dreimal dicht vor dem 1:0, aber auch Robben schoss kurz vor der Pause nur direkt auf Wiese.

In der 2. Minute nach der Rückkehr auf dem bereits rechtschaffen umgepflügten "Rasen" schlug Werder dann doch zu: Freistoßflanke Frings - Kopfballweiterleitung Prödl - Ballaufnahme Mertesacker am linken Torraumeck und ein platzierter Schuss ins lange Eck. Bayerns einzige Antwort in der folgenden Viertelstunde war ein Abseitstor von Thomas Müller (52.), ansonsten hielt Bremen den Angriff der Gäste in Schach. In der 65. Minute schlug Robben allerdings eiskalt zu. Müllers Einwurf landete bei Pranjic, der Fritz stehen ließ und den Niederländer mustergültig im Sturmzentrum bediente. SVW-Coach Schaaf brachte den Debütanten Trinks, dessen Flanke Gustavo im eigenen 16er klar mit der Hand abwehrte, doch der Elferpfiff von Kinhöfer blieb aus. Dann drehte sich das Blatt endgültig. Nachdem die Bremer den Ball vorm eigenen Tor nicht klären konnten, flankte Gomez nach innen und vom Schienbein Mertesackers prallte die Kugel ins eigene Tor (75.). Die folgenden Bremer Angriffe blieben dann meist stecken, während Bayern die gegnerische Deckung nochmals in der 86. Minute aushebelte. Der ballführende Müller war durchgebrochen, spielte uneigennützig auf den mitgelaufenen Ex-Bremer Klose, der nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Kurz vor Schluss fegte Wiese im Herauslaufen auch noch Müller um und wurde für diese unorthodoxe Notbremse mit der Roten Karte bedacht (88.). Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits entschieden.

Ulrich Merk

Ich habe einmal drei Spieler auf einen Schlag ausgewechselt. Das wurde mir anschließend als Völkerwanderung ausgelegt.

— Ralf Rangnick auf die Frage, weshalb er zwei statt drei Profis zur Halbzeit ausgewechselt habe