Bundesliga 2010/2011 - 32. Spieltag - Fr., 29.04.2011 - 20:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Nur theoretisch war keine Entscheidung gefallen

Mit verantwortlich für die schlechten Aussichten der Paulianer: Christian Tiffert

Mit verantwortlich für die schlechten Aussichten der Paulianer: Christian Tiffert

Mit verantwortlich für die schlechten Aussichten der Paulianer: Christian Tiffert

Nach dem Sieg des 1. FC Kaiserslautern im direkten Duell gegen den FC St. Pauli konnten die Pfälzer theoretisch noch absteigen und die Hamburger die Klasse halten. Aber nur noch theoretisch. Am 32. Spieltag knackten die Lauterer die ominöse 40-Punkte-Marke, während die Freibeuter immer noch bei 29 Zählern hängenblieben.

Dabei hatte St. Paulis Trainer Holger Stanislawski nach jedem sich bietenden Strohhalm gegriffen und war mit seiner Mannschaft schon zwei Tage vor dem Spiel in die Pfalz gereist. Denn alles andere als ein Sieg in Kaiserslautern wäre für die Freibeuter gleichbedeutend mit dem fast sicheren Abstieg gewesen. Doch der Druck hemmte zunächst die Gäste. Sie verloren in der Anfangsphase die Bälle zu schnell und führten viele Zweikämpfe an der Grenze zum Foulspiel. Die Pfälzer waren so zwar eindeutig feldüberlegen, aber spielten sich kaum Torchancen heraus. In der achten Minute hatten sie zudem Pech, dass der Schiedsrichter nicht auf Elfmeter entschied, nachdem Hlouseks Freistoß den ausgestreckten Arm von Lechner getroffen hatte. Zehn Zeigerumdrehungen später gab es den ersten gelungenen Angriff der Lauterer. Doch Pauli-Verteidiger Lechner konnte den Kopfball von Hoffer (nach einer Flanke von Kirch) noch ins Toraus lenken. Auf der Gegenseite hatten die Hamburger Gelegenheiten zum Kontern, die sie jedoch nicht gut ausspielten. Bezeichnenderweise war die erste nennenswerte Möglichkeit für den Gast ein Fernschuss von Takyi (20.). Sieben Minuten später scheiterte Lechner aus einer kürzeren Distanz an FCK-Keeper Trapp. Im direkten Gegenzug gingen jedoch die Pfälzer - auch verdient - in Führung. Nach einem Einwurf flankte Jessen von links, und der von hinten herangestürmte Tiffert jagte die Kugel mit seinem Kopf ins Netz (29.). Nach der Führung zog sich Kaiserslautern etwas zurück, und die in dieser Phase nicht gerade sattelfeste FCK-Abwehr ließ auch einige Möglichkeiten für die Paulianer zu. Erst Asamoah (40.) und dann Kruse (43.) konnten unbedrängt und aus wenigen Metern Trapp nicht bezwingen.

Immerhin spielten die Freibeuter spätestens nach diesen beiden Riesenchancen befreit auf. In der zweiten Halbzeit rannten sie unverdrossen an, aber die Lauterer Deckung hatte sich inzwischen gefangen. Weil die Gäste mehr nach vorne wagen mussten, waren sie nun hinten anfälliger für Pfälzer Konter. Vor allem Führungstorschütze Christian Tiffert, der das Hinspiel noch mit einem Eigentor zugunsten des Gegners entschieden hatte, sorgte für Gefahr vor dem Gehäuse der Hamburger. Ein Schuss des ehemaligen Stuttgarters strich knapp am linken Pfosten vorbei (63.). Seine artistische Direktabnahme musste Pauli-Keeper Pliquett ins Toraus lenken (68.). Die anschließende Ecke, ebenfalls getreten von Tiffert, nickte allerdings Abel zum entscheidenden 2:0 für den FCK ein (69.). Damit war der Widerstand der Pauli-Piraten gebrochen, die sich in der Schlussphase nach vorne quälen mussten und dementsprechend wenig Torgefahr heraufbeschwörten. Vielleicht wäre es noch einmal spannend geworden, wenn Ebbers in der 81. Minute aus fünf Metern nicht am Gehäuse vorbeigezielt hätte. Allerdings passte diese vergebene Möglichkeit nur zu gut zu dieser Saison des FC St. Pauli.

Senthuran Sivananda

Jede Straßenbahn in Uerdingen hat mehr Anhänger als Bayer 05.

— Max Merkel