Bundesliga 2010/2011 - 9. Spieltag - Fr., 22.10.2010 - 20:30 Uhr
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HZ - 0 : 0

Der HSV war einem Erfolg näher

In der 81. Minute vom Schusspech gebeutelt: Jonathan Pitroipa

In der 81. Minute vom Schusspech gebeutelt: Jonathan Pitroipa

In der 81. Minute vom Schusspech gebeutelt: Jonathan Pitroipa

"Nicht verlieren" hatte der FC Bayern als akzeptable Zielvorgabe verlauten lassen - das gelang. Der Hamburger SV musste die torlose Punkteteilung eher bedauern als der Gegner, dem das Gebälk rettend zur Seite stand.

Mit Feldvorteilen für den Hamburger SV begann dieses traditionsgeladene Spiel, in dem beide Trainer nicht auf ihre stärkste Besetzungen zurückgreifen konnten. Zweifellos war jedoch die Personalnot der Gäste gravierender, bei denen Gomez als einzige nominelle Spitze aufgeboten war. Die erste knackige Situation der Begegnung ging aber von Müller aus, als er Rost in der 14. Minute mit einem strammen 16-Meter-Schuss zu einer Glanzparade zwang. Wenig später prallte der HSV-Schlussmann bei einem Luftkampf mit Schweinsteiger zusammen, spielte zunächst mit Schmerzen weiter, ließ sich aber noch in der ersten Hälfte durch Drobny ersetzen (42.). Die flott geführte Partie, in der die Bayern zunehmend besser Fuß fassten, litt lediglich darunter, dass beide Teams in den gegnerischen Strafräumen selten zum Abschluss kamen. Als es Van Nistelrooy in der 21. Minute aus spitzem Winkel probierte, scheiterte er an Butt, der den Braten gerochen hatte. Distanzschüssen der Gäste (32., Altintop/41., Kroos, jeweils knapp drüber) fehlte etwas Genauigkeit. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Mathijsen das Leder nach einem Eckstoß per Kopf nur aufs Torgehäuse der Bayern.

Die Gastgeber blieben auch in der zweiten Hälfte nicht vom Verletzungspech verschont. Van Nistelrooy verließ in der 71. Minute aufgrund einer Oberschenkelblessur vorzeitig das Feld. Und ihre Chancenverwertung war keinen Deut glücklicher. Pitroipa, von Petric gut in Szene gesetzt, wollte schon zum Torjubel ansetzen als er registrierte, dass er den Ball zwar an Butt vorbeigebracht hatte, das Spielgerät jedoch vom Pfosten zurück ins Feld sprang (81.). Zwei andere Großchancen hatte Münchens Keeper zuvor bereits vereitelt (73., knapp vor Petric zur Stelle/75., pariert Trochowskis Schuss aus kurzer Distanz). Im zweiten Spielabschnitt, der durchaus einige spannende Sequenzen bot, waren die Norddeutschen dem Sieg deutlich näher als die Bayern, die letztendlich mit der Punkteteilung besser bedient waren. Auch der Joker zog nicht: Olic kam für Gomez in den Schlussminuten, vermochte mit seinem Gesichtsschutz (wg. des Nasenbeinbruchs) aber weder seine ehemaligen Hamburger Teamkollegen zu erschrecken, noch mit einem Torschuss das HSV-Tor zu bedrohen.

André Schulin

Der HSV ist natürlich ein Brett.

— Markus Gisdol bei seinem Amtsantritt als Trainer des Hamburger SV.