Bundesliga 2011/2012 - 13. Spieltag - Sa., 19.11.2011 - 18:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Klopps Taktik ging auf

Hellwach beim entscheidenden Tor: Mario Götze

Hellwach beim entscheidenden Tor: Mario Götze

Hellwach beim entscheidenden Tor: Mario Götze

Weil die Spieler von BVB-Trainer Klopp dessen Vorgaben vor allem im defensiven Bereich nahezu optimal umsetzten, entführte der amtierende Meister die Punkte beim Tabellenführer. Der FCB-Vorsprung schmolz somit auf nur noch zwei Zähler.

Vorsichtig das Spiel aufbauend, lieber einmal eher zurück passend, als die offensive Variante wählend, neutralisierten sich die Gegner in diesem Spitzenspiel von der ersten Minute an über weite Strecken der Begegnung. Besonders die Borussen ließen ihren Kontrahenten kaum in den Strafraum einziehen, behielten dort zudem durchweg den Überblick, und eine echte Torchance für den Rekordmeister fand lange Zeit nicht statt. Da auch die Gäste nur halbherzig ihre Kontermöglichkeiten ausspielten, bewegte sich die Partie vorwiegend im Mittelfeld über die Zeit. Zwar hatte der FC Bayern mehr Ballbesitz, Ideen nach vorne blieben jedoch aus und die Pässe in den geschickt zugestellten BVB-Räumen hängen. Den Schuss von Ribery, der weit über das Tor flog (29.), als erste echte Torchance zu bezeichnen, wäre schon wirklich ein Entgegenkommen. Auf der Gegenseite sah es nach 33 Minuten schon etwas gefährlicher aus, als Lewandowski eine gute Flanke gelang, Rafinha aber rechtzeitig vor Großkreutz zur Stelle war. Der Rest des ersten Durchgangs lief wieder wie zuvor ab.

Die Hauptsache-kein-Gegentor-Taktik setzte sich nahtlos für beide Teams nach dem Seitenwechsel fort. Als allerdings Lewandowski plötzlich zu einer Kopfballchance kam (51., knapp drüber), zog etwas mehr Leben in die 16er ein. Vor allem der FC Bayern riskierte jetzt etwas mehr und Gomez schoss nur um Zentimeter am Pfosten vorbei (55.). Aber Dortmund konterte drei Minuten später: Kagawa tauchte allein vor Neuer auf, der die Kugel abwehrte und Götze verzog den Nachschuss. Nach dieser Vorwarnung fiel die 1:0-Führung für die Gäste. Diesmal hatte Kagawa mit Götze einen Doppelpass beendet, Boateng den hochgesprungenen Ball nicht mehr im Visier, während Götze die herab fallende Kugel optimal traf und Neuer im kurzen Eck überraschte (65.). Robben und Müller hatten vorne bis dahin kaum etwas bewegen können, mussten für Alaba und Olic Platz machen und das zu erwartende Powerplay des Rekordmeisters als Schlussakt der Partie konnte beginnen. Endlich wurde massiver Druck auf den Kasten von Weidenfeller ausgeübt und es brannte dort nun auch oft lichterloh. Den Ball aber brachten die Angreifer der Heynckes-Truppe nicht über die Torlinie der Gäste, die selbst kaum noch zu Entlastungsangriffen kamen. Als auch Petersen und Ribery die beiden letzten Möglichkeiten liegen gelassen hatten, pfiff der gute Schiedsrichter Gagelmann eine Partie ab, in der letztlich die auf eine kompakte Abwehr setzende Taktik von BVB-Coach Klopp gegriffen hatte: Gegen-den-Ball hatte Mit-dem-Ball bezwungen und den Titelkampf wieder spannend gemacht.

Ulrich Merk

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— Adolf Hütter