Vorgezogene Bescherung für Ballack

Gleich auf der ersten Station der Abschiedstour gab es Geschenke: Michael Ballack

Bayer Leverkusens Starspieler Michael Ballack lief wohl zum letzten Mal in seiner ehemaligen sportlichen Heimat Kaiserslautern auf. Zum Abschied vom Betzenberg erhielt er gleich mehrere Geschenke - von seinem Trainer die Kapitänsbinde und vom gegnerischen Torwart das Führungstor. Am Ende war der Sieg etwas schmeichelhaft für den Vizemeister.

Der ehemalige Nationalmannschaftskapitän Ballack hatte unter der Woche bekanntgegeben, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Leverkusen wohl nicht verlängern wird. Immerhin durfte Ballack die Werkself in Kaiserslautern als Kapitän aufs Feld führen, weil im defensiven Mittelfeld Reinartz dem etatmäßigen Spielführer Rolfes vorgezogen wurde. Jedoch waren es die Pfälzer, die aggressiv begannen und sehr früh bei gegnerischem Ballbesitz störten. Und weil die Werkskicker weder Bayern München noch die deutsche Nationalmannschaft waren und den Ball nicht mit traumwandlerischer Sicherheit laufen ließen, verloren sie die Kugel zu oft. Der Gastgeber versuchte nach Balleroberung schnell umzuschalten und hatte nach knapp zwanzig Minuten bereits viermal die Führung auf dem Fuß gehabt. Kouemaha (3., 8.), Fortounis (9.) und Bugera (18.) brachten jedoch die Kugel nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Immerhin nahmen die Leverkusener den Kampf an und unterbanden in der Folge die Lauterer Konter etwas besser. Allerdings häuften sich nun auf beiden Seiten die Fehler im Spielaufbau. Die Hausherren ließen sich weit zurückfallen, aber blieben mit ihren Kontern die gefährlichere Mannschaft. Währenddessen tauchten die Gäste im ersten Durchgang nur durch Ballacks Distanzversuche (5., 6., 25.) halbwegs gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf.

Auch nach der Pause wurden die Werkskicker erst einmal nicht stärker. Der Führungstreffer in der 53. Minute fiel dementsprechend glücklich. Drei Zeigerumdrehungen nachdem FCK-Keeper Trapp Benders Fernschuss noch um den Pfosten gedreht hatte, ließ er Ballacks zentral auf den Schlussmann abgefeuerten Distanzversuch ins Tor plumpsen. Nur wenig später konnte Trapp seinen Fehler zumindest teilweise wieder gutmachen, als er gegen Bender parierte. Allerdings hatte der Keeper anschließend Glück, dass der Vertreter des erkrankten Schürrle auf dem Flügel, Castro, den Abpraller nicht im leeren Tor unterbringen konnte (60.). Danach mussten beide Torhüter innerhalb von sieben Minuten insgesamt fünfmal eingreifen. Denn Kaiserslautern wollte den Ausgleichstreffer erzielen und riskierte mehr nach vorne, derweil Leverkusen konterte. Doch hinter sich greifen musste an diesem Abend lediglich der Pfälzer Schlussmann. Nach einem Zuspiel von Bender beförderte mit Sam ausgerechnet ein weiterer ehemaliger Lauterer die Kugel ins Netz (70.). Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken brachten die Gäste den Sieg souverän über die Ziellinie.

Senthuran Sivananda