Bundesliga 2011/2012 - 13. Spieltag - Sa., 19.11.2011 - 15:30 Uhr
5:0
HZ - 3 : 0

Gladbach zerlegte Bremen

Schoss mit perfekter Technik das 5:0: Juan Arango

Schoss mit perfekter Technik das 5:0: Juan Arango

Schoss mit perfekter Technik das 5:0: Juan Arango

In beeindruckender Manier gewann Mönchengladbach zu Hause gegen Werder Bremen. Hatten die Gäste bis zum 0:1 noch gut mitgespielt und sogar leicht die Nase vorn, brachen sie nach dem ersten Gegentreffer völlig ein und die Borussia gewann deutlich und verdient mit 5:0.

Ohne Innenverteidiger Naldo reiste Werder Bremen zum Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Nach langer Verletzungszeit gerade erst wieder genesen und zurück in der Startelf, fiel der Brasilianer mit einem grippalen Infekt aus, was sich für die Bremer als katastrophal erweisen sollte. Zu Beginn des Spiels war die Partie noch ausgeglichen, mit Chancen auf beiden Seiten. Werder fiel vor allem bei Freistößen, meist von Mehmet Ekici getreten, auf; Gladbach zeigte schon früh, dass sie vor eigener Kulisse spielerische Lösungen finden wollten. Nach einer Viertelstunde bot sich zunächst Ekici eine Chance – natürlich per Freistoß. Er zirkelte den Ball Richtung oberen rechten Winkel, doch dieser lag in der Torwartecke, sodass Keeper ter Stegen bei seiner Flugeinlage nicht allzu viel Können aufbieten musste (14.). Praktisch im direkten Gegenzug zeigte die Borussia eklatante Schwächen in der Bremer Abwehr auf. Der steil geschickte Mike Hanke legte am linken Strafraumrand auf Juan Arango ab, dieser flankte mit links und in der Mitte lief Patrick Hermann in den Ball und köpfte unbedrängt aus kurzer Distanz ein (16.). Anstelle seiner Viererkette hätte Thomas Schaaf in dieser Szene auch einfach Trainingsstangen im 16-Meterraum aufstellen können, so unbeweglich und unaufmerksam präsentierten sich Werders Abwehrspieler. Mit der Führung im Rücken drehte Gladbach nun auf und startete eine Art Powerplay auf Tim Wieses Tor. Hanke (20.) und Filip Daems (22.) zielten nach schön heraus gespielten Möglichkeiten noch über das Tor, Marco Reus machte es nach 23 Minuten besser. Kurz hinter der Mittellinie nahm er einen Pass von Arango auf und startete einen Sololauf. Dabei wirkten die Innenverteidiger Wolf und Prödl erneut nur wie bessere Trainingsdummies, zu leicht ließen sie Reus an sich vorbeiziehen. Im Strafraum angekommen, behielt der Stürmer die Nerven und schob die Kugel an Wiese vorbei zum 2:0 in die untere linke Ecke. Wer nun ein Aufbäumen der eigentlich stark in die Partie gegangenen Bremer erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die überfordert wirkende Abwehrreihe wurde kaum durch Entlastung nach vorne unterstützt und Gladbach spielte sich fast in einen Rausch. Resultat war das 3:0 in der 38. Minute. Durch ein aus vier nicht eingreifenden Gegenspielern bestehendes Begleitkommando hindurch durfte Hermann im Strafraum auf Reus passen und dieser vollendete ebenso unbedrängt mit links. Bremen rettete sich in die Pause und durfte wohl mit einem Donnerwetter von Schaaf rechnen.

Zur zweiten Halbzeit brachte der Bremer Trainer mit Schmitz einen neuen Außenverteidiger, Ekici blieb dafür in der Kabine. Doch der Plan, so die Abwehr zu stärken, ging nicht auf, zu verschlafen präsentierte sich Werder weiterhin im Defensivverhalten. So schoss Hanke nach einem schnell ausgeführten Freistoß mit links auf Tor. Wiese parierte zwar, klärte jedoch nicht zur Seite, sondern genau in die Füße von Reus, der nicht lange fackelte, sondern den Ball direkt unten links einschob (52.). Doch die Borussia hatte noch nicht genug und legte sofort nach: Eine Flanke von Herrmann wehrte Wiese erneut zur Mitte ab und dort war es diesmal Arango, der frei zum Schuss kam. Dank perfekter Schusstechnik zimmerte er den Ball mit links oben rechts in den Winkel und das gesamte Team feierte tanzend das 5:0. Die Chance zum Ehrentreffer bot sich Bremen in der 58. Minute, doch Ignjovski traf nach Vorarbeit von Bargfrede beim Abschluss aus kurzer Distanz nur einen Gegenspieler. Nach rund einer Stunde schienen Werders Spieler sich aufgegeben zu haben und trabten zum Großteil nur noch über den Platz. Dennoch blieb es bis zum Ende beim 5:0, was vor allem daran lag, dass auch Gladbach nicht mehr den Esprit zeigte, den sie noch in der ersten Halbzeit an den Tag gelegt hatten.

Lisa Ramdor

Ich habe nie gerne Elfmeter geschossen, in der Premier League habe ich zwei verwandelt, aber ich weiß auch nicht, wie ich das gemacht habe.

— TV-Experte Jan Aage Fjörtoft bei Servus TV zum Elfmeter-Drama FC Sevilla - Red Bull Salzburg (1:1) mit vier Elfern.