Stuttgart erfüllte die Pflicht

Nicht aus Zufall zweifacher Torschütze: Martin Harnik

Im Schwabenderby gegen den FC Augsburg genügte dem VfB Stuttgart eine durchwachsene Leistung zum dreifachen Punktgewinn. Die Vorstellung des Favoriten vom Neckar war vor allem in der ersten Halbzeit schwach.

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen am Stück reagierte Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia und stellte auf das 4-4-2-System um. Mit Pogrebnyak neben Cacau im Sturm und dem ehemaligen Augsburger Traore auf dem linken Flügel wollte der VfB-Coach die gegnerische Abwehr aushebeln. Doch was auf dem Reißbrett so schön aussah, ging in der Realität zunächst nicht auf. Die Stuttgarter hatten zwar deutlich mehr Ballbesitz, aber taten sich schwer im Spielaufbau. Die Gäste stellten zudem die Räume für den VfB zu und verschleppten das Tempo. Der Hausherr wirkte im Spiel nach vorne wegen der guten Abwehrleistung des Aufsteigers ratlos, und die Unsicherheit färbte auch auf die eigene Defensive ab. Der Außenseiter aus Bayern war die gefährlichere Mannschaft im ersten Durchgang. Baier hob den Ball in den Stuttgarter Strafraum, doch Mölders zielte vorbei (10.). Eine halbe Stunde später zischte Werners Direktabnahme nach einer Ecke am rechten Pfosten vorbei (40.). Wie aus dem Nichts fiel im direkten Gegenzug der Führungstreffer auf der Gegenseite. Nach Cacaus Flanke fühlten sich gleich drei Augsburger für Pogrebnyak zuständig, aber keiner für Harnik. Reinhardt konnte zwar Pogrebnyak den Ball wegstibitzen, jedoch landete sein Abwehrversuch bei Harnik, und der Österreicher jagte die Kugel unter die Latte (41.). Immerhin zeigten sich die Gäste vom überraschenden Rückstand unbeeindruckt und nahmen noch in der ersten Halbzeit den Ausgleich ins Visier. Der Aufsteiger hatte auch eine gute Möglichkeit, doch VfB-Keeper Ulreich parierte den Schuss von Werner (45.).

Zwei Minuten nach dem Wiederbeginn erzielte dann Werner den Ausgleich. Nach Baiers Pass rutschte Davids am Ball vorbei - zum Glück für die Augsburger. Denn so rollte die Kugel in den Rücken der Abwehr zu Werner, und der ließ mit seinem strammen Schuss Ulreich keine Abwehrmöglichkeit. Während die Gäste den verdienten Lohn bejubelten, reklamierten die Stuttgarter, dass zuvor ein Foul von Baier an Kvist nicht geahndet worden war. Allerdings währte die Freude über den Ausgleich beim Aufsteiger sowieso nicht lange. Bereits in der 51. Minute ging der VfB erneut in Führung. Harnik zündete auf dem linken Flügel den Turbo, schüttelte Reinhardt ab und knallte dann den Ball ins lange Toreck. Anschließend nahmen die Gastgeber endlich Fahrt auf und konnten das Tempo hochhalten - vieles lief über die Flügel und über den starken Harnik. Zwar ebbte nach einer guten Stunde der Druck der Stuttgarter schon wieder ab, doch die Augsburger Angriffsbemühungen warfen außer einem Kapllani-Fernschuss (79.) nichts Nennenswertes ab. Vielmehr hätten die Hausherren nach Kontern das eine oder andere Tor mehr erzielen können.

Senthuran Sivananda