Bundesliga 2011/2012 - 16. Spieltag - So., 11.12.2011 - 17:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Ein großer Schritt Richtung Herbstmeisterschaft

Traf erneut doppelt: Mario Gomez

Traf erneut doppelt: Mario Gomez

Traf erneut doppelt: Mario Gomez

Gegen eine Stunde lang in Unterzahl spielende Stuttgarter reichte dem FC Bayern ein uninspirierter Auftritt, um einen souveränen Sieg einzufahren. Ein Doppelpack von Gomez half, das Spiel zu drehen, nachdem Gentner den VfB in Führung geschossen hatte. Mit den eingefahrenen drei Punkten baute München die Tabellenführung aus.

Nachdem Dortmund gegen Kaiserslautern nicht über ein Unentschieden hinaus gekommen war, war dem FC Bayern München die Tabellenführung aufgrund der besseren Tordifferenz bereits sicher. Gegen den VfB Stuttgart bot sich dem Rekordmeister nun die Chance, den Vorsprung auch punktetechnisch auszubauen. Dementsprechend offensiv begann die Elf von Jupp Heynckes die Partie. Eine erste Möglichkeit vergab van Buyten, der nach einem Eckball nur das Außennetz traf (4.). Kurz darauf hätte München bereits führen müssen. Unter der Woche für seinen Egoismus gescholten, legte Arjen Robben vor dem Tor quer, nachdem er sich bereits gegen Torhüter Ulreich durchgesetzt hatte. Doch diesen neu gewonnenen Altruismus dürfte sich der Niederländer gleich wieder abgewöhnen, da Gomez wenige Meter vor dem leeren Tor unter Bedrängnis am Ball vorbeisäbelte (5.). Nur 75 Sekunden später wurden die Stuttgarter dafür belohnt, dass sie von Beginn an früh störten. Linksverteidiger Molinaro setzte zur Flanke an, am zweiten Pfosten sprang Harnik am höchsten, legte per Kopf Richtung Elfmeterpunkt ab und von dort verwandelte Christian Gentern per Dropkick (6.). Die Bayern ließen sich vom Rückstand nicht beirren und schlugen nur wenig später zurück. Erneut kam die Flanke vom Außenverteidiger, nun war es Rafinha, der den Ball von rechts nach innen brachte. Dort hatte sich Gomez von seinem Faux Pas mittlerweile erholt, setzte sich gegen Tasci durch und traf zum Ausgleich (13.). Mit dem 1:1 wurde München stärker, Stuttgart verteidigte jedoch weiter aggressiv. Die Schwaben präsentierten sich allerdings im Vorwärtsgang zu ungenau, sodass der Gast aus Bayern weiterhin die besseren Chancen hatte. Gomez brachte seinen Kopfball jedoch mit zu wenig Druck auf das Tor (20.), Müller scheiterte mit einem abgefälschten Schuss am glänzend reagierenden Ulreich (25.) und ein Freistoß von van Buyten landete in der Mauer (27.). Negativer Höhepunkt der ersten Halbzeit war die Gelb-Rote Karte für Cristiano Molinaro. Nachdem er Robben bereits einmal gelbwürdig von den Beinen geholt hatte, traf der Verteidiger in der 29. Minute erneut eher den Holländer als den Ball und Schiedsrichter Manuel Gräfe verwies ihn wegen wiederholten Foulspiels des Feldes. War das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt noch halbwegs ausgeglichen, übernahm München nun völlig die Kontrolle, erspielte sich dabei jedoch kaum nennenswerte Tormöglichkeiten.

Der zweite Abschnitt begann wie erwartet mit druckvollen Bayern und defensiven Stuttgartern. Nach schönem Zusammenspiel der halben Mannschaft war es in der 50. Minute Kroos, der den Angriff abschloss. Er scheiterte mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze jedoch am erneut stark parierenden Ulreich. Ohne Tempo und Präzision versuchte München aus seiner Überzahl Kapital zu schlagen, die Schwaben hielten kompakt dagegen. Nach 57 Minuten allerdings überwand der FCB den Stuttgarter Abwehrriegel zum zweiten Mal an diesem Abend. Nach einem Eckball konnte der VfB nicht klären, Kroos steckte in den Strafraum zu Lahm durch, dieser behielt den Überblick und legte auf Mario Gomez ab. Der Stürmer zog aus knapp zwölf Metern flach ab und es stand 2:1 für die Gäste. In der Folge ruhte sich München auf seiner Führung aus und fuhr eher halbherzige Angriffe. Stuttgart auf der anderen Seite schien nicht in der Lage einen effektiven Vorstoß nach vorne zu fabrizieren. Zu ungenau waren die Zuspiele, zu sicher stand die FCB-Abwehr. In der 70. Minute gab Trainer Bruno Labbadia dann das Zeichen zur Schlussoffensive und wechselte mit Cacau und Pogrebnyak zwei Stürmer ein. Der Russe machte auch schnell auf sich aufmerksam als er nach einem Eckball nur knapp den Ball und somit den Ausgleich verpasste (78.). Nur zwei Minuten später hatte dann auch Cacau die große Chance zum 2:2: Van Buyten spielte den Ball zu kurz zurück auf Keeper Neuer, Stürmer „Helmut“, wie er im Kreise der deutschen Nationalmannschaft gerufen wird, ging dazwischen, spitzelte die Kugel aber über das Tor (80.). Trotz der fehlenden Torchancen auf Münchener Seite kontrollierten die Bayern weiter das Spiel, auch wenn Stuttgart sich weiter nicht aufgab. Das sah auch Jupp Heynckes. Um den knappen Vorsprung zu sichern, brachte er fünf Minuten vor dem Ende mit Jerome Boateng eine weitere Defensivkraft; für ihn ging Robben vom Feld, begleitet von den Pfiffen der Stuttgarter Fans, die ihn seit Molinaros Platzverweises akustisch begleiteten. München brachte den verdienten Sieg über die Zeit, bot dabei aber ein eher zähes Spiel und profitierte von der einstündigen Überzahl.

Lisa Ramdor

Ich habe Herrn Assauer nie als Kaschmirproleten bezeichnet. Ich habe Herrn Assauer Kaschmirhooligan genannt.

— Michael Meier