Den Geißbock umgestoßen

Die Bayern gewannen trotz seines Platzverweises: Franck Ribery

Bayern München feierte nicht nur den ersten Sieg in der neuen Arena gegen den 1. FC Köln, sondern auch die Herbstmeisterschaft. Dabei waren die Münchner eine knappe Stunde in Unterzahl. Doch in der zweiten Halbzeit agierte die bis dahin gut aufgelegte Kölner Abwehr nachlässig und lud den Gegner fast schon zum Toreschießen ein.

Wie schon bei den vergangenen beiden Auftritten in München wollte der 1. FC Köln wieder kein Gegentor kassieren. Trainer Solbakken stellte extra für das Spiel beim Rekordmeister in der Abwehr auf eine Fünferkette um. Bis auf Podolski zogen sich alle Kölner hinter den Ball zurück. Die Bayern taten sich lange Zeit gegen die nicht nur massive, sondern auch aufmerksame Abwehr der Domstädter schwer. In der ersten Halbzeit gab es lediglich zwei halbwegs gute Chancen für die eindeutig feldüberlegenen Münchner. Die erste Möglichkeit war ein Versuch von Ribery aus der zweiten Reihe. FC-Keeper Rensing - bei seiner ersten Rückkehr nach München - lenkte den Schuss ins Toraus (10.). Die zweite Chance entstand, als die Kölner in Unterzahl waren, weil Brecko verletzt an der Seitenlinie behandelt wurde. Gomez köpfte jedoch Riberys Flanke am Tor vorbei (14.). Der Gastgeber musste es vor allem mit Flanken von den Außenbahnen probieren. Die Hereingaben wurden aber zumeist von der gegnerischen Abwehr geklärt. Nach einer guten halben Stunde verschlechterten sich die Aussichten für die Münchner noch mehr. Ribery lieferte sich ein Scharmützel mit dem Kölner Verteidiger Sereno. Selbst nachdem die beiden schon die Gelbe Karte gesehen hatten, wollte sich der Franzose nicht beruhigen und flog dann mit der Ampelkarte vom Platz (33.). Auch mit einem Mann mehr bei den Geißböcken änderte sich nichts am Spielverlauf. Zwar besaßen die Kölner nach einem gegnerischen Abwehrfehler eine gute Einschussgelegenheit durch Peszko (36., übers Tor), aber ansonsten behielten sie ihre Defensivtaktik bei.

Den Start in den zweiten Durchgang verschlief die Kölner Defensive allerdings. In der 47. Minute hatten die Rheinländer noch Glück, dass Müller alleine vor dem Tor der Ball vom Fuß sprang. Nur Augenblicke später fiel dann doch das Führungstor für die Bayern. FC-Kapitän Geromel leitete mit einem leichtfertigen Ballverlust den Gegenangriff ein. Gleich drei Münchner tauchten vor dem Kölner Tor auf. Nach dem Querpass von Müller brauchte Gomez lediglich ins verwaiste Gehäuse einzuschieben (48.). Der FC hätte nun mehr nach vorne tun müssen, aber er wollte seine Defensive nicht entblößen. Die Bayern begnügten sich mit der Spielkontrolle und erhöhten nach einer Standardsituation auf 2:0. Eine Ecke von Kroos flog an Freund und Feind vorbei in den Fünf-Meter-Raum zu Alaba, der eingewechselte Österreicher brachte die Kugel aus kurzer Distanz im gegnerischen Gehäuse unter (63.). Damit war das Spiel entschieden, zumal die Gäste ihren Topscorer Podolski angeschlagen auswechseln mussten (68.). Kurz vor dem Ende gelang der Platzelf sogar das 3:0. Die Kölner Verteidiger konnten den eingewechselten Olic nur noch mit einem Foul bremsen, die Bayern blieben allerdings in Ballbesitz. Alaba legte quer zum unbewachten Kroos, und der lupfte den Ball über Rensing ins Netz (88.).

Senthuran Sivananda