Bundesliga 2011/2012 - 2. Spieltag - Sa., 13.08.2011 - 15:30 Uhr
5:1
HZ - 1 : 1

Ein zweifelhafter Elfer kippte das Spiel

Schnappte sich nach seinem Tordreier den Spielball als Souvenir: Klaas-Jan Huntelaar

Schnappte sich nach seinem Tordreier den Spielball als Souvenir: Klaas-Jan Huntelaar

Schnappte sich nach seinem Tordreier den Spielball als Souvenir: Klaas-Jan Huntelaar

So ordentlich sich die um eine Spielphilosophie ringenden Kölner in der ersten Halbzeit zu verkaufen wussten, umso hilfloser präsentierten sie sich im zweiten Durchgang, als bei Schalke die Rädchen ineinander zu greifen begannen. Am Ende stand ein Kantersieg der Gastgeber, die den offiziellen Anpfiff verpasst hatten ...

Mit knapp zehnminütiger Verspätung wurde das Duell der mit Niederlagen in die Saison gestolperten Westrivalen angepfiffen. Ein gesperrtes Autobahn-Teilstück auf der A3 hatte das rechtzeitige Eintreffen des Schalker Busses verhindert. Zu spät dran war die Abwehr der Gastgeber dann auch in der 12. Minute. Jajalo eroberte den Ball, Peszko bediente mit Übersicht den zentral besser postierten Podolski und der hatte überhaupt keine Probleme zum 1:0 zu vollenden. Ein blitzsauberer Konter der Gäste. Die „Knappen“ schienen derweil gedanklich immer noch im Stau zu stecken, denn viel war es nicht, was sie nach dem überraschenden Rückstand zustande brachten. Dass sie dennoch zum Ausgleich kamen, war einer ausgesprochen fragwürdigen Elfmeterentscheidung Guido Winkelmanns zuzuschreiben, der McKenna ein ansichtliches Handspiel unterstellte (Winkelmann: „Das war eine unnatürliche Körperhaltung“). Papadopoulos hatte dem Kölner Abwehrspieler den Ball im Sechzehner aus kurzer Distanz an den Arm geköpft. Huntelaar ließ sich das Elfergeschenk nicht entgehen und vollstreckte sicher (42.).

Der FC konnte kaum so schnell gucken, wie er nach Wiederbeginn auf die Verliererstraße geriet. Zweimal war S04-Neuzugang Marco Höger Ausgangspunkt der Wende. Zuerst ließ man Höger auf rechtsaußen völlig freie Bahn, um eine Flanke an den langen Pfosten zu schicken, die Huntelaar - ebenfalls freistehend - zum 2:1 einnickte (47.). Kurz darauf schnappte Höger Peszko an der Außenlinie den Ball weg, passte quer zu Holtby und der knallte das Leder flach ins rechte Eck (48.). Rensing stand wie angewurzelt, hatte gegen diesen harten und platzierten Abschluss aber auch keine Abwehrchance. Nun war die Sache gelaufen und Schalke schwang sich zu großer Spielfreude auf. Abgesehen von einem Flachschuss Jajalos (73., rechts vorbei) war von den Gästen nichts mehr zu sehen. Schalke musste sich vorwerfen lassen, obwohl Raúl (59.) und Huntelaar (84.) noch auf 5:1 erhöhten, ein noch höheres Ergebnis verpasst zu haben. Einen optischen Leckerbissen stellte Raúls Treffer dar. Der Spanier bekam den Ball von Moravek zugelupft und hob das Spielgerät, fast vom Elfmeterpunkt aus, über den vergeblich herausgeeilten Rensing hinweg ins Netz.

André Schulin

Bist du nervös, Schweinsteiger?

— Diego Maradona