Bundesliga 2011/2012 - 20. Spieltag - Sa., 04.02.2012 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 1

Bayers Verwaltungstaktik misslang

Zerstörte das Konzept der Werkself: Martin Harnik

Zerstörte das Konzept der Werkself: Martin Harnik

Zerstörte das Konzept der Werkself: Martin Harnik

Bayer Leverkusen verpasste es, Boden im Kampf um die Champions-League-Plätze gutzumachen. Allerdings war die Leistung der Werkself im Spiel gegen den VfB Stuttgart auch nicht mehr als ein Unentschieden wert. Die Stuttgarter durften sich dagegen sogar als moralischer Sieger fühlen.

Lediglich in der Anfangsphase konnte Bayer-Trainer Dutt mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein. Angetrieben von einer starken rechten Seite, auf der Winterneuzugang Corluka (ausgeliehen von Tottenham Hotspur) ein gutes Debüt gab, fuhren die Werkskicker immer wieder gefährliche Angriffe. Der Kroate war auch am frühen Führungstreffer der Rheinländer beteiligt. Corluka flankte den Ball in den Strafraum, VfB-Keeper Ulreich wehrte Rolfes´ Schuss noch ab, aber Kießling staubte aus kurzer Distanz erfolgreich ab. Danach hatten die gastgebenden Leverkusener die Partie erst einmal im Griff - bis zur 23. Minute, als die Schwaben wie aus heiterem Himmel den Ausgleich erzielten. Bezeichnenderweise war der Treffer einer Standardsituation zu verdanken. Schieber knallte einen Freistoß aus gut zwanzig Metern in den rechten unteren Torwinkel. Die Hausherren zeigten sich vom überraschenden Gegentreffer beeindruckt, bekamen bereits im Spielaufbau Probleme, und auch die zuvor starke rechte Seite wurde vom Gegner aus der Partie genommen. Im Angriff agierten die Gäste jedoch zu zaghaft und wurden dafür bestraft.

Nur 40 Sekunden waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als VfB-Kapitän Tasci beim Versuch eines Kopfballs Bender unglücklich an der Hüfte traf. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß für Leverkusen. Und Rolfes verwandelte den Foulelfmeter, obwohl der gegnerische Schlussmann die Ecke geahnt hatte (47.). Danach waren die Rheinländer vor allem auf Ergebnissicherung bedacht. Spätestens nach dem Platzverweis für Kadlec - der Leverkusener Verteidiger hatte für ein unnötiges Foul im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte gesehen (63.) - stellte der VfB die tonangebende Mannschaft. Allerdings spielten sich die Schwaben kaum Tormöglichkeiten heraus. In der vorletzten Spielminute fiel doch noch der Ausgleichstreffer. Nach einem langen Pass von Hajnal herrschte Tohuwabohu im Leverkusener Strafraum, der eingewechselte Harnik kam irgendwie an den Ball und stocherte ihn ins Netz. In der Nachspielzeit wurde es noch einmal turbulent. Erst flog beim VfB Molinaro nach einem groben Foulspiel an Schürrle mit glatt Rot vom Platz, und dann strich auf der Gegenseite Renato Augustos Schuss über die Querlatte, so dass es bei der Punkteteilung blieb.

Senthuran Sivananda

Im Halbfinale haben wir die ersten 40 Minuten hervorragenden Fussball gespielt.

— Berti Vogts nach der WM 1994. Deutschland war im Viertelfinale ausgeschieden