Bundesliga 2011/2012 - 22. Spieltag - Sa., 18.02.2012 - 15:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Glanzlos

Per Fallrückzieher den Erfolg gesichert: Kevin Großkreutz

Per Fallrückzieher den Erfolg gesichert: Kevin Großkreutz

Per Fallrückzieher den Erfolg gesichert: Kevin Großkreutz

Schwerer als erwartet tat sich Borussia Dortmund mit der Berliner Hertha. Diese gestaltete das Spiel überraschend ausgeglichen und verpasste selbst einige gute Möglichkeiten. Am Ende reichte es zu einem knappen Sieg für den Tabellenführer, den Kevin Großkreutz in der zweiten Halbzeit mit dem einzigen Treffer des Tages sicherstellte.

Während auf Seiten Borussia Dortmunds mit Shinji Kagawa die prägende Figur der letzten Wochen verletzt ausfiel und von Lucas Barrios ersetzt wurde, drehte sich die größte Personalfrage Hertha BSCs um einen Platz auf der Bank. Dort saß nach der Entlassung von Michael Skibbe Interimstrainer René Tretschok, der den Chefsessel für den neu verpflichteten Otto Rehhagel warm hielt. In seinem einzigen Spiel als Berliner Übungsleiter hatte Tretschok dann auch gleich eine Mammutaufgabe vor sich, schließlich war der aktuelle Meister und Tabellenführer zu Besuch. Dennoch sah das Olympiastadion eine ausgeglichene Anfangsphase, in der sich kein Team entscheidende Vorteile erarbeiten konnte. Dortmund ließ sein Kurzpassspiel vermissen und leistete sich überraschend viele Fehler im Spielaufbau, die Berlin jedoch nicht zu nutzen wusste. Erst nach knapp zwanzig Minuten hatte sich die Borussia ein Übergewicht erspielt und hielt Hertha auf Distanz, die Offensive hakte aber weiterhin. Das lag vor allem an der starken Defensivleistung, die die Hauptstädter aufboten. Die erste nennenswerte Chance war auch gleich eine ganz große: Piszczek hatte den Ball in der 30. Minute schön quergelegt, doch Barrios, der eigentlich nur noch den Fuß hinhalten musste, schaffte es, diese Möglichkeit zu verstolpern. Wenige Minuten später hatte dann auch Hertha eine erste Torchance, als Hummels im eigenen Strafraum einen Ball vertändelte, doch Raffael, der ihm das Spielgerät abgejagt hatte, traf nur Keeper Weidenfeller (36.). Fast hätte Hummels seinen Fehler schnell wieder gut gemacht, aber auch er säbelte am Ball vorbei, als er nach einem Freistoß aus der Drehung zum Abschluss kommen wollte (39.). Kurz vor der Halbzeit entschärfte Torhüter Kraft noch gegen Piszczek (45.), bevor es mit dem gerechten Unentschieden in die Pause ging.

Bei dieser letzten Aktion wurde Piszczek von einem Schuh im Gesicht getroffen und konnte mit einer Schädelprellung nicht weiterspielen, für ihn kam Patrick Owomoyela. Dortmund übernahm wieder das Spielgeschehen, die erste dicke Möglichkeit hatte aber die Hertha. Nach Pass von Ramos kam Patrick Ebert an der Strafraumgrenze zum Schuss und zielte flach nur knapp neben das Tor (50.). Und auch die nächste Szene gehörte den Gastgebern. Erneut war es Ebert, der für Gefahr sorgte, als er den Ball im Strafraum von rechts in einer Mischung aus Flanke und Abschluss auf das Tor zog. Ramos verpasste am zweiten Pfosten nur knapp, Berlin war der Führung zu diesem Zeitpunkt deutlich näher als Dortmund (53.). Eine Viertelstunde lang passierte dann eher wenig, dann aber ließ der BVB aufblitzen, warum er zu Recht ganz oben stand: Blaszczykowski hatte auf Rechtsaußen viel Zeit und Raum, flankte perfekt in die Mitte und Lewandowski brachte den Ball per Kopf auf das Tor. Mit einem starken Reflex lenkte Kraft das Spielgerät noch an die Latte, doch Großkreutz reagierte am schnellsten und traf per Fallrückzieher (67.). Nun war die „Alte Dame“ gefordert, das Spiel zu machen, um wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen, wirklich gute Chancen erarbeitete sich die Tretschok-Elf jedoch nicht. Dortmund verwaltete seine Führung, stand hinten sicher und hatte mehr Ballbesitz, ohne Kagawas Kreativität fehlte es jedoch in der Offensive an zündenden Ideen. So passierte bis zum Abpfiff nicht mehr viel und Dortmund fuhr einen knappen, aber auf Grund der größeren Spielanteile doch verdienten Sieg ein.

Lisa Ramdor

Man hetzt die Leute auf mit Tatsachen, die nicht der Wahrheit entsprechen.

— Toni Polster