Bundesliga 2011/2012 - 25. Spieltag - Sa., 10.03.2012 - 15:30 Uhr
7:1
HZ - 5 : 0

Balsam für die Bayern-Seele

Kehrte nach einem Monat ins Team zurück: Bastian Schweinsteiger

Kehrte nach einem Monat ins Team zurück: Bastian Schweinsteiger

Kehrte nach einem Monat ins Team zurück: Bastian Schweinsteiger

Vor dem wichtigen Champions-League-Achtelfinalrückspiel gegen den FC Basel durfte Bayern München Selbstvertrauen tanken. Der Kantersieg gegen die TSG Hoffenheim sorgte auch dafür, dass der Rückstand auf Tabellenführer Borussia Dortmund nur noch fünf Punkte betrug. Zudem kehrte Bastian Schweinsteiger nach seinem Außenbandriss in die Mannschaft zurück.

Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison war der Hoffenheimer Trainer Markus Babbel zu Gast in der Münchner Arena. Mit seinem alten Arbeitgeber Hertha BSC hatte er im Oktober 2011 schon nach 13 Minuten mit 0:3 zurückgelegen. Diesmal kassierten Babbels Schützlinge „erst“ in der 18. Minute das dritte Gegentor. Dabei versuchte Hoffenheim, den Gegner früh zu stören - was den Bayern bislang in der Rückrunde nicht behagte. Doch das Pressing der Sinsheimer war zu zaghaft. Die Münchner begannen ballsicher und druckvoll. Die frühen Tore spielten ihnen zusätzlich in die Karten. Schon nach fünf Minuten gingen die Bayern in Führung. 1899-Keeper Starke konnte Müllers Pass nicht festhalten, Gomez schoss den Abpraller ins Tor. Lediglich sieben Zeigerumdrehungen später gelang den Münchnern der zweite Treffer. Compper brachte im Strafraum Lahm, der wegen der Grippeerkrankung Rafinhas diesmal als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde, zu Fall. Den fälligen Elfmeter verwandelte Robben sicher. Und mit dem 3:0 von Kroos, der den Ball aus knapp zwanzig Metern im linken unteren Torwinkel unterbrachte, war das Spiel schon nach einer guten Viertelstunde entschieden (18.). Danach ging es für die Kraichgauer nur noch um Schadensbegrenzung, und selbst dieses Ziel erreichten sie nicht. Hoffenheim zog sich nun etwas weiter in die eigene Hälfte zurück, ohne aber die Münchner Angriffswellen zu stoppen. Ribery bereitete die Bayern-Treffer Nummer vier und fünf vor. Nach dem Pass des Franzosen ließ Robben den gegnerischen Schlussmann Starke stehen und schob ins verwaiste Tor ein (29.). Gomez köpfte die Hereingabe des Flügelflitzers in die Maschen (35.). Wenn Kroos bei seinen Schüssen (28., 45.) etwas mehr Zielgenauigkeit bewiesen hätte, wäre die Halbzeitführung für die Gastgeber sogar noch deutlicher ausgefallen

Lediglich drei Minuten nach dem Wiederbeginn sorgte allerdings Gomez für das 6:0. Der Goalgetter köpfte eine Robben-Ecke ins Netz. Selbst nachdem der dreifache Torschütze angeschlagen ausgewechselt worden war (57.), hörte der Torreigen für den Rekordmeister nicht auf. Ein Konter führte zum 7:0. Robben sprintete über das halbe Spielfeld und passte dann zu Ribery. Der Franzose umkurvte Starke und brachte die Kugel aus spitzem Winkel im verwaisten Gehäuse unter (58.). Wenn Badstubers Kopfball nicht nur die Latte getroffen hätte (54.) und Müller nicht an Starke gescheitert wäre (61.), hätten die Hausherren sogar einen zweistelligen Sieg ins Visier nehmen können. Aber auch bei diesem Spielstand konnten es sich die Hausherren erlauben, ihren rekonvaleszenten „Leader“ Schweinsteiger einzuwechseln. Das Comeback ihres gefühlten Kapitäns nach einer einmonatigen Verletzungspause wurde von der Münchner Anhängerschaft fast genauso bejubelt wie eines der sieben Tore (62.). Auch in der Schlussphase spielten die Bajuwaren weiter nach vorne, allerdings waren sie nun nicht mehr zielstrebig genug für weitere Treffer. Es fiel zwar noch ein Tor - jedoch für Hoffenheim. Der ehemalige Sinsheimer Luiz Gustavo rutschte auf dem Rasen aus, Babel durfte aufs Münchner Gehäuse zulaufen. Aber bevor der Niederländer zum Abschluss kam, nahm ihm der zurückgeeilte Luiz Gustavo den Ball weg und brachte ihn ungewollt im eigenen Tor unter (85.). Es war bezeichnend, dass selbst der Ehrentreffer der Kraichgauer von einem Münchner erzielt wurde.

Senthuran Sivananda

Vielleicht glaubt man mir dann, dass ich nicht dabei war!

— Arie Haan, Trainer des VfB Stuttgart, schrieb in seinem Buch ,,Genug gelacht" über das angebliche Nacktbaden der Holländer vor dem WM-Finale 1974.