Schalke gnadenlos

Der Abwehrmann trug sich auch in die Torschützenliste ein: Christoph Metzelder

Nach drei Pflichtspielniederlagen in Folge gelang dem FC Schalke 04 ein Heimerfolg gegen den Hamburger SV. In der ersten halben Stunde bestimmten die Hamburger zwar eindeutig das Spiel, aber die gnadenlos effektiven Königsblauen machten dafür in dieser Phase die entscheidenden Tore.

Die Schalker erwischten einen Start nach Maß in dieses Spiel. Eine Musterkombination führte zur Führung schon nach fünf Minuten. Höger passte zu Uchida, der Japaner flankte von der rechten Seite in die Mitte, und der am Fünf-Meter-Raum unbewachte Pukki köpfte den Ball ins Tor. Danach ließen sich die Königsblauen weit in die eigene Hälfte drängen. Schalke versuchte, in der Defensive kompakt zu stehen und nach vorne Konter zu fahren. Der HSV durfte derweil das Spiel bestimmen. Eine Taktik, die auf Schalker Seite gut ging, weil die Hamburger ihre Chancen nicht nutzten. Ein abgefälschter Schuss von Ilicevic landete auf dem Tordach (18.). Nach einem Konter traf Jansen nur das Außennetz (22.). Auf der Gegenseite präsentierten sich die Knappen äußerst effektiv und erzielten mit ihrer dritten Möglichkeit schon das zweite Tor. Jones war noch am Hamburger Schlussmann Drobny gescheitert (25.). Doch nach der anschließenden Ecke kam Metzelder, der Vertreter des gelb-rot-gesperrten Papadopoulos, an den Ball und sorgte für das 2:0 (26.). Und ein weiterer Eckstoß führte zur Vorentscheidung zugunsten der Platzelf. Kurz nachdem Drobny einen Pukki-Schuss mit dem Fuß noch um den Pfosten gedreht hatte (31.), hielt Westermann bei einer Ecke Huntelaar am Arm fest. Der von seiner Gehirnerschütterung genesene Niederländer nutzte die Chance und ließ sich fallen. Der Schiedsrichter gab einen Strafstoß, den der gefoulte Torjäger selbst verwandelte (33.). Von diesem Rückschlag schienen sich die Hanseaten zumindest bis zum Pausenpfiff nicht mehr zu erholen. Aber wie aus dem Nichts verkürzten sie unmittelbar vor dem Ende der ersten Halbzeit den Rückstand. Matip klärte eine Jansen-Flanke vor die Füße Kacars, und der ehemalige Berliner schoss die Kugel ins Netz (45.).

Aus Furcht vor den Schalker Gegenstößen agierten die Hamburger im zweiten Durchgang in der Offensive vorsichtig. Sie waren um Ballsicherheit bemüht und warteten geduldig auf ihre Möglichkeiten. Selbst in der Schlussphase, als es weiterhin 1:3 stand und die S04-Defensive immer noch keine gegnerische Großchance in der zweiten Halbzeit zugelassen hatte, erhöhten die Gäste aus Norddeutschland das Risiko nicht. Allerdings mussten die Hanseaten mit dem langzeitgesperrten Guerrero auch auf einen ihrer Toptorschützen verzichten. Die Schalker brauchten in diesem Durchgang jedenfalls nicht mehr als nötig zu tun, um den Sieg über die Zeit zu schaukeln. Raul (86.) und Jones (89.) hätten nach Kontern den Erfolg sogar deutlicher gestalten können. Erst in der Schlussminute besaß der HSV die erste nennenswerte Torchance seit dem Wiederbeginn. Petric (mit dem ersten Versuch) und Westermann (mit dem Nachschuss) scheiterten jedoch am Schalker Innenverteidiger Matip.

Senthuran Sivananda