Bundesliga 2011/2012 - 25. Spieltag - Sa., 10.03.2012 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 2 : 1

Stark begonnen, dann stark nachgelassen

Schoss das nicht unwichtige 2:1: Ashkan Dejagah

Schoss das nicht unwichtige 2:1: Ashkan Dejagah

Schoss das nicht unwichtige 2:1: Ashkan Dejagah

Fünf Tore und doch ein schwaches Spiel sahen die Zuschauer bei der Partie Wolfsburg gegen Leverkusen. Bei einem starken Beginn verpasste Bayer eine frühe, deutliche Führung, der VfL kam zurück und Leverkusen fehlten Ideen und Kraft, um eine Niederlage zu verhindern.

Nach dem 1:7 gegen Barcelona in der Champions League wollte Bayer 04 Leverkusen die Bundesliga nutzen, um sich wieder zu fangen. Gegen den VfL Wolfsburg startete die Werkself entsprechend offensiv und ging gleich mit der ersten Torchance in Führung. Nach einer Ballstafette im Mittelfeld spielte Rolfes die Kugel auf Schürrle, der seinerseits auf Kießling ablegte und der Stürmer musste nur noch einschieben (3.). Eine Viertelstunde lang dominierte Bayer die Partie, die „Wölfe“ kamen nur langsam in Fahrt. Dann musste Robin Dutt das erst Mal wechseln, weil sein Kapitän Simon Rolfes mit einer Kopfverletzung nicht weiterspielen konnte. Für ihn kam Bellarabi, der als Joker sowohl gegen Bayern als auch gegen Barcelona getroffen hatte (27.). Danach ließ Leverkusen Druck vermissen und Wolfsburg kam zum Ausgleich. Statt eine Flanke von Hasebe mit dem Kopf zu klären, entschied sich Toprak dafür, dem Ball aus dem Weg zu gehen und Patrick Helmes hatte keine Mühe, völlig frei das 1:1 zu erzielen (32.). Der Tempofußball der ersten zehn Minuten war der Partie verloren gegangen, Bayer fiel nicht viel ein und der VfL machte vor allem mit einer harten Gangart auf sich aufmerksam. Gegen Ende der ersten Halbzeit spielte der Gastgeber dann aber auch wieder Fußball. Zunächst vergab Helmes die Chance zur Führung, weil er uneigennützig ablegen wollte, anstatt selbst den Abschluss zu suchen (43.). Dann war es aber doch so weit und Leverkusen wurde für seine Passivität bestraft: Mandzukic verlängerte einen Freistoß auf Dejagah, der nicht lange fackelte und das Leder aus spitzem Winkel aber kurzer Distanz an Torhüter Leno vorbei in die Maschen jagte (45.).

Die zweite Halbzeit begannen beide Mannschaften ohne großen Offensivdrang. Leverkusen wirkte verunsichert und versuchte, über eine geordnete Defensive wieder ins Spiel zu kommen, Wolfsburg schien mit dem Spielstand zufrieden und beschränkte sich ebenfalls auf sichere Abwehrarbeit. Nach rund einer Stunde hatte Dutt genug Ballgeschiebe gesehen und brachte mit Derdiyok einen dritten Stürmer. Die Maßnahme belebte das Spiel, zuerst scheiterte jedoch Mandzukic an Leno (57.) und auf der anderen Seite zögerte Bellarabi beim Abschluss zu lange (59.). Gleich die nächste der insgesamt wenigen Möglichkeiten brachte dann den vierten Treffer. Dejagah hatte den Ball quer gespielt, Kadlec versuchte in der Mitte zu klären, spitzelte das Spielgerät jedoch ins eigene Tor (61.). Leverkusen bemühte sich, wieder mehr für die Offensive zu tun, ließ dabei aber zündende Ideen und Spritzigkeit vermissen. Wolfsburg hatte wenig Mühe, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten, zu undurchdacht waren die Bemühungen von Bayer. Die trotz vierer Tore eher schwache Partie schaukelte einem unspektakulären Ende zu, als Derdiyok doch noch traf. Sein Kopfball nach einem Freistoß von Castro fand den Weg ins Tor (90.), kam aber viel zu spät, um noch etwas an der Leverkusener Niederlage zu ändern.

Lisa Ramdor

Jung hat die Gesundheit des Gegners in Kauf genommen!

— Lothar Matthäus