Bundesliga 2011/2012 - 28. Spieltag - Sa., 31.03.2012 - 18:30 Uhr
1:4
HZ - 1 : 2

Angriffslustige Hertha wurde nicht belohnt

Bekam mehr zu tun, als das Ergebnis vielleicht aussagen mag: Diego Benaglio

Bekam mehr zu tun, als das Ergebnis vielleicht aussagen mag: Diego Benaglio

Bekam mehr zu tun, als das Ergebnis vielleicht aussagen mag: Diego Benaglio

Hertha BSC ließ eine gute Chance liegen, mit einem Sieg im ICE-Derby gegen den VfL Wolfsburg zumindest auf einen Relegationsplatz zu springen. Die Berliner waren die bessere Mannschaft, allerdings nutzten sie ihre Möglichkeiten nicht. Die Wölfe lagen nach dem Sieg gleichauf mit den Europapokal-Plätzen.

Dabei traten die Berliner für eine von Otto Rehhagel trainierte Mannschaft überraschend angriffslustig auf. Gegen eine weit vor dem eigenen Tor stehende Wolfsburger Viererkette kam die Hertha vor allem mit langen Bällen leicht zu Torchancen. Nach einem Missverständnis in der gegnerischen Hintermannschaft lief Raffael alleine auf das Tor der Wölfe zu. Allerdings suchte der Brasilianer selbst den Abschluss und zielte vorbei, anstatt den mitgelaufenen und besser postierten Ramos zu bedienen (7.). Sechs Minuten später machten es die Bundeshauptstädter jedoch besser. Ben-Hatira schickte mit einem langen Pass Rukavytsya auf die Reise, der scheiterte zwar am gegnerischen Schlussmann Benaglio, aber den Abpraller beförderte Kobiashvili ins verwaiste Tor. Danach versäumten es die Gastgeber, gegen verunsicherte Niedersachsen ihre Kontermöglichkeiten zu nutzen und die Führung auszubauen. Stattdessen drehten die Autostädter wie aus dem Nichts innerhalb von nur fünf Minuten die Partie. Ausgerechnet der ehemalige Herthaner und gebürtige Berliner Dejagah war maßgeblich an beiden Toren beteiligt. Erst passte der iranische Nationalspieler den Ball von der rechten Strafraumseite in die Mitte, dort stand Herthas Innenverteidiger Janker und fälschte die Kugel unglücklich ins eigene Tor ab (29.). Dann schlug Dejagah vom rechten Flügel eine Flanke, und Helmes platzierte die Hereingabe mit seiner Sohle ins lange Toreck (34.). Mit der Führung im Rücken bekamen die Wölfe das Spiel zumindest bis zum Halbzeitpfiff in den Griff. Derweil brauchte der Hausherr die restliche Spielzeit der ersten Hälfte und die Pause, um sich vom Rückschlag zu erholen.

Doch die Berliner kamen mit neuer Angriffslust und einem zweiten Stürmer (Lasogga) aus der Kabine. Aber sie vergaben im zweiten Durchgang selbst die allerbesten Möglichkeiten. Ben-Hatira (48.) und Hubnik (53.) scheiterten an Benaglio. Frei vor dem Tor brachten es der eingewechselte Lasogga (60.) und Ramos (73.) nicht zustande, die Kugel im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Der kolumbianische Angreifer hatte schon zuvor eine Großchance zum Ausgleichstreffer vergeben, als er alleine auf dem Weg zum Tor war, dann jedoch nur Benaglio anschoss (66.). Weil die Hertha viel nach vorne riskierte, war sie zugleich in der Defensive anfällig. Zumal in der Innenverteidigung der erst 21 Jahre alte Neumann den in der 62. Minute verletzt ausgeschiedenen Hubnik vertrat. Die Wolfsburger sorgten zwar lediglich selten für Entlastung, aber brachten bei fast jedem ihrer wenigen Angriffe im zweiten Durchgang das Spielgerät im gegnerischen Gehäuse unter. Ein Treffer von Helmes in der 54. Minute war wegen Abseits zu Recht nicht anerkannt worden. Mandzukic´ Tor eine knappe Viertelstunde vor dem Schluss zählte dagegen. Nach einem langen Pass von Träsch entwischte er seinem Gegenspieler Neumann und brachte die Kugel im langen Toreck unter (77.). Der Kroate bereitete vier Zeigerumdrehungen später auch den 4:1-Endstand vor. Sein Sturmpartner Helmes wurde von der Berliner Abwehr sträflich alleingelassen und brauchte den Ball nur noch im Tor zu versenken.

Senthuran Sivananda

Junge, hör endlich auf mit der Scheiße!

— Bayern-Bomber Gerd Müller zum Neuankömmling Karl-Heinz Rummenigge, der seine Mitspieler siezte.