Bundesliga 2011/2012 - 3. Spieltag - So., 21.08.2011 - 17:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Der Tabellenführung beraubt

Pintos 1:0 gegen Hertha (Foto: Imago)

Pintos 1:0 gegen Hertha (Foto: Imago)

Pintos 1:0 gegen Hertha (Foto: Imago)

Lange sah Hannover wie der Sieger und somit neue Tabellenführer aus. Doch die Niedersachsen wurden von Hertha kurz vor dem Ende für ihre vergebenen Chance bestraft und hatten am Ende Pech, als ein Freistoßtor nur wenige Minuten nach dem Berliner Anschlusstreffer zu Unrecht nicht gegeben wurde.

Die Partie zwischen Hannover 96 und Hertha BSC begann schleppend. Hannover, das nach zwei Siegen in zwei Spielen als Favorit in das Spiel gegangen war, konnte den Schwung aus dem Europa-League-Spiel gegen Sevilla nicht mitnehmen, Torszenen waren in den ersten zwanzig Minuten Mangelware. So blieb die Hertha, die bislang nur einen Punkt erzielen konnte, weiter im Spiel, beschränkte sich allerdings stark auf die Defensive. Berlin setzte also keine Offensivaktionen, während die von Hannover meist in ungenauen Flanken oder Abspielen endeten. So brauchte es einen Standard, um endlich für Gefahr vor einem der Tore zu sorgen. In der 33. Minute zimmerte der Hannoveraner Pinto einen Freistoß aufs Tor, bei dem sowohl die Hertha-Mauer, als auch Torhüter Kraft nicht gut aussahen. Hannover ging verdient in Führung, ließ aber dennoch weiter den Spielwitz der vergangenen Wochen vermissen. Kurz vor der Pause zog Berlin mit dem Rückstand im Kopf noch einmal das Tempo an, wirkliche viel versprechendes sprang dabei jedoch nicht heraus.

Die zweite Halbzeit stellte zu Beginn eine Kopie des ersten Durchganges dar. Hannover spielte, aber Berlin stand hinten sicher. Die 96er bissen sich an der starken Defensive des Gegners die Zähne aus und kamen zu keinen größeren Chancen. Nach einer knappen Stunde verlagerte sich das Übergewicht auf die Berliner Seite, was Hannovers Trainer Slomka zum Anlass nahm, seinen Stürmerstar Ya Konan einzuwechseln, der nach einem Muskelfaserriss noch nicht wieder in der Startelf stand. Auch Slomkas Kollege auf der anderen Seite, Markus Babbel, wollte von seiner Mannschaft mehr Offensive sehen und brachte mit Pierre-Michel Lasogga einen U21-Nationalspieler. Hertha war nun weiter am Drücker, doch Lasogga (62.) und Ramos (64.) vergaben gute Chancen. Im Gegenzug machte Konstantin Rausch mit einem Freistoß (67.) auf sich aufmerksam, kurz darauf wurde Lasoggas Mitspieler aus der deutschen U21 allerdings durch den Ex-Schalker Pander ersetzt. Dieser schlug auch sofort ein und verpasste den Ausgleich nach einem Kopfball in der 70. Minute nur knapp. In der Folge war weiter Berlin die stärkere Mannschaft, auch wenn Hannover jederzeit in der Lage schien, noch einen Gang höher schalten zu können. Das taten sie allerdings nicht und diese abwartende Grundhaltung wurde 96 in der 80. Minute zum Verhängnis. In einem klasse vorgetragenen Angriff flankte Christian Lell auf Lasogga, der nur noch zum Ausgleich einzuschieben brauchte. Minuten vor dem Ende wurde es in der AWD Arena noch einmal hektisch. Zuerst hatten Berlin eine Großchance durch Raffael (87.), dann machte sich Schiedsrichter Robert Hartmann mit einer strittigen Entscheidung keine Freunde in Hannover. Pander hatte einen Freistoß, der wohl eigentlich als Flanke gedacht war, ins Berliner Netz gejagt, Hartmann gab den Treffer jedoch nicht. Ob es nun Abseits oder ein Foul von Ya Konan gewesen sein sollte, das Tor zählte jedenfalls nicht. Hannover war zwar über weite Strecken das bessere Team, verwaltete seinen Vorsprung aber zu lange, statt nachzulegen und dem Gegner damit den Zahn zu ziehen. Somit blieb die Hertha im Spiel und vermasselte im Zusammenspiel mit dem Schiedsrichtergespann 96 den Sprung an die Tabellenspitze.

Lisa Ramdor

Was bitte ist denn der Stanglwirt?

— Uli Hoeneß