Schalke drehte schon verloren geglaubtes Spiel

Revanchierte sich für die Pfiffe: Christian Fuchs

Vor dem Spiel beim FSV Mainz 05 hatte Raul seinen Verbleib „auf“ Schalke bis zum Saisonende erklärt. Und in Mainz konnten die Knappen zum ersten Mal seit Mai 2001 (das legendäre Spiel gegen Unterhaching) wieder einen Zwei-Tore-Rückstand in einen Sieg umwandeln.

Nicht einmal eine Viertelstunde war gespielt, und schon führte Mainz gegen Schalke mit 2:0. Zuerst verlängerte Ivanschitz Stiebers Freistoßflanke ins Netz (7.). Dann konnte Schalke-Keeper Fährmann Allaguis Distanzversuch nicht festhalten, Soto nutzte den gegnerischen Torwartfehler und knallte den Abpraller ins Tor (12.). Die Königsblauen kamen mit dem Pressing und dem blitzschnellen Umschalten der Rheinhessen überhaupt nicht zurecht. Als die 05er gegen Mitte der ersten Halbzeit nicht mehr das hohe Anfangstempo durchhalten konnten und sich auf die Defensive konzentrierten, wurde die Situation für die Gäste etwas besser - allerdings nur vor dem eigenen Tor, nicht aber vor dem des Gegners. Denn die Gelsenkirchener betrieben ihren Spielaufbau vor dem Pausenpfiff zu behäbig, um Chancen zu kreieren.

Erst in der zweiten Halbzeit wurden die Knappen druckvoller, weil sie die Schlagzahl deutlich erhöhten. Und dafür wurden sie nur zwölf Zeigerumdrehungen nach dem Wiederbeginn mit dem Anschlusstreffer belohnt. Holtby steckte zu Raul durch, nach dem Querpass des Spaniers brauchte Huntelaar nur noch ins verwaiste Tor einzuschieben, und er tat es auch. Nur sieben Minuten später glichen die Gäste aus. Caligiuris Abwehrversuch einer Flanke des zum ersten Mal seit seiner Verletzung wieder eingesetzten Farfan misslang, so dass Mainz-Keeper Müller den Ball über die Latte lenken musste. Höwedes wuchtete die vom Gastgeber unnötig verschuldete Ecke in die Maschen. Danach nahmen die Königsblauen sogar den Sieg ins Visier, während die Hausherren zu selten für Entlastung sorgten. Zwar traf der Mainzer Polanski den Pfosten und brachte Choupo-Moting den Abpraller im gegnerischen Gehäuse unter, allerdings blieb dem Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht die Anerkennung verwehrt (75.). Stattdessen fiel der Siegtreffer auf der Gegenseite. Nach einer Ecke bekamen die Rheinhessen die Kugel nicht aus ihrer Gefahrenzone, Raul setzte sich grenzwertig gegen 05-Keeper Müller durch, und Matip köpfte den Ball ins Tor (81.). In der Schlussminute gelang Schalke sogar das 4:2. Ausgerechnet der vom Mainzer Anhang ausgepfiffene ehemalige 05er Fuchs verwandelte einen Freistoß direkt.

Senthuran Sivananda