Wolfsburg besser im Abschluss

Wieder nicht zu bremsen: Patrick Helmes

Die Nordklubs lieferten sich ein chancenreiches Duell, das Gastgeber Wolfsburg mit 3:1 für sich entschied und den VfL in der Tabelle vor die Bremer brachte. Die Resthoffnung der Niedersachsen auf einen Europapokalplatz verbesserte sich, derweil Werder kaum noch eine Chance blieb.

Kurz vor dem Spielbeginn wurde der Weggang Marko Marins (zum FC Chelsea) bekannt. Ohnehin verletzt, hätte der Mittelfeldakteur den Bremern auf der verzweifelten Jagd, doch noch in die Europa League zu kommen, nicht mehr helfen können. Als weiteres Indiz für den beachtlichen Umbruch der Bremer taugte diese Meldung jedoch allemal. Eine starke Reaktion des zuvor bereits als abgängig bekannten Wiese gegen Mandzukic verhinderte, dass Werder einen rekordverdächtig frühen Rückstand schluckte - der Wolfsburger Stürmer kam nach neun Sekunden frei zum Torschuss. Danach allerdings präsentierten sich die Gäste stark, allein die fehlende Konsequenz im Abschluss verwehrte Werder die Führung. Benaglio, der großartig parierte, rettete gegen Pizarro (6.) und Rosenberg (10.). Zudem platzierten Hunt (14.) und Rosenberg (32.) den Ball jeweils nur knapp neben den Wolfsburger Kasten. Der VfL kam erst in der letzten Viertelstunde vor der Pause besser ins Spiel, holte jedoch durch Salihamidzic - von Helmes angespielt - die 1:0-Führung heraus (40.). Dass Bremen noch vor dem Halbzeitpfiff der Ausgleich gelang - Trybull verlängerte per Kopf eine Freistoßflanke zu Rosenberg, dessen Kopfball aus kurzer Distanz im Netz einschlug (45.) - war verdient.

In letzter Sekunde rettete Naldo vor dem neben ihm freistehenden Helmes, sonst wären die Gäste bereits in der 53. Minute erneut in Rückstand geraten. Das 1:2 durch Helmes war jedoch nur aufgeschoben. Die auf eine Führung drängenden Bremer wurden in der 66. Minute nach einem abgewehrten Freistoß am Wolfsburger 16er folgenschwer ausgekontert, denn dem pfeilschnellen Helmes konnte keiner folgen; auch Wiese war in dieser Situation machtlos (66.). Noch war jedoch alles drin, denn Werder holte durch Rosenberg eine weitere Großchance heraus, die indes wiederum Benaglio in starker Manier unterband (69.). Die Torraumszenen wechselten und in der 83. Minute hielt eine gute Parade Wieses gegen Helmes die Gäste noch im Spiel. Wolfsburgs Konterqualitäten zahlten sich kurz vor Schluss nochmals aus: Auf Zuspiel von Mandzukic erzielte Helmes seinen zweiten Treffer (88.). „Aus meiner Sicht führt für Joachim Löw kein Weg an Patrick Helmes vorbei“, brach Felix Magath im Anschluss eine Lanze für seinen Stürmer, dessen EM-Chancen durch den Doppelpack gewiss nicht geschmälert wurden.

André Schulin