Bundesliga 2011/2012 - 34. Spieltag - Sa., 05.05.2012 - 15:30 Uhr
1:4
HZ - 0 : 1

Eingebettet in Tränen

Sein zweites Tor war besonders sehenswert: Thomas Müller

Sein zweites Tor war besonders sehenswert: Thomas Müller

Sein zweites Tor war besonders sehenswert: Thomas Müller

Nach vier Jahren stieg der 1. FC Köln wieder aus der Bundesliga ab. Vor dem letzten Spieltag hatten die Geißböcke noch auf einem Relegationsplatz gestanden, aber um Rang 16 zu verteidigen, hätten sie einen eigenen Sieg gegen Bayern München oder einen Punktverlust der Hertha gegen Hoffenheim gebraucht. Doch weder das eine noch das andere trat ein.

Die ersten Tränen flossen schon vor dem Anpfiff, als Lukas Podolski (hatte unter der Woche seinen Wechsel zum FC Arsenal offiziell bestätigt) verabschiedet wurde. Angetrieben vom Noch-Kölner begannen die Domstädter zumindest engagiert, ohne aber sonderlich Torgefahr auszustrahlen. Meist kamen sie nur aus der Distanz oder durch Podolski zum Abschluss. Der Nationalspieler besaß auch die ersten Möglichkeiten für den FC. Zuerst strich sein Schuss am rechten Pfosten vorbei (6.), dann verzog er vor dem Tor (29.). Der FC Bayern versuchte in der Domstadt, seine Formation für das Champions-League-Finale zu testen. Das hieß, dass Tymoshchuk in der Innenverteidigung und Contento als Linksverteidiger auflief. Zudem bildeten Kroos und Schweinsteiger die Doppelsechs. Die Münchner begannen zwar abwartend, aber brauchten gegen die Geißböcke sowieso nicht an ihre Leistungsgrenze zu gehen. Denn nach einer guten halben Stunde patzte die Kölner Abwehr wieder einmal. Als Ribery den Ball vom rechten Flügel in den Strafraum brachte, konzentrierten sich gleich drei FC-Abwehrspieler auf Gomez und verloren dabei Müller aus den Augen. Riberys Flanke landete dann nicht bei Gomez, sondern beim unbewachten Müller, und der Torschützenkönig der vergangenen Weltmeisterschaft schob sicher zum 1:0 für den Rekordmeister ein (35.). Erst hatte Köln kein Glück, und dann kam auch Pech dazu. Kurz vor dem Pausenpfiff blieb den Rheinländern ein Elfmeter verwehrt, nachdem die Kugel Contentos zu hoch gehobenen Arm getroffen hatte (43.).

Nach der Pause riskierten die Kölner mehr nach vorne, jedoch wurden sie zugleich in der Defensive noch anfälliger. Für das zweite Gegentor sorgten die beiden FC-Innenverteidiger selbst. Ribery passte den Ball in den Fünf-Meter-Raum, dort schossen sich Geromel und McKenna gleich zweimal gegenseitig an, und vom Fuß des brasilianischen Kapitäns prallte das Spielgerät schlussendlich ins eigene Netz (52.). Die Gastgeber waren geschockt und kassierten nur zwei Minuten später nach einem Konter das 0:3. Kroos passte quer zu Robben, und der Niederländer beförderte den Ball trocken unter die Latte. Anschließend suchten die Bayern vor allem Gomez, um ihm zur Verteidigung der Torjägerkanone zu verhelfen. Doch weil sein Schuss von Brecko vor der Linie geklärt wurde (60.), ließ der Torschützenkönig der vergangenen Spielzeit seinen 26 Saisontoren keine weiteren folgen und musste in der Torjägerliste dem Schalker Huntelaar, der am Ende sogar auf 29 Treffer kam, den Vortritt überlassen. Auch die Kölner Mannschaft erreichte ihr Ziel, den Klassenerhalt, nicht mehr, obwohl sie zumindest zum Ehrentreffer kam. Podolski überlief Tymoshchuk auf der linken Seite, und nach dem Querpass des deutschen Nationalspielers brauchte der eingewechselte Novakovic lediglich einzuschieben (63.). Allerdings stellte Müller kurz vor dem Abpfiff den alten Abstand wieder her, indem er Rafinhas Zuspiel im Paulo-Sergio-Stil mit der Hacke in die Maschen bugsierte (85.). Das Spiel wurde eine halbe Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit abgepfiffen, weil Kölner Anhänger Rauchbomben zündeten.

Senthuran Sivananda

Ich verbringe zwar die Hälfte der Zeit damit, zwischen den Bäumen nach meinem Ball zu suchen, aber es ist für mich die beste Möglichkeit, vom Fußball abzuschalten.

— Steven Gerrard über sein Hobby Golf