Bundesliga 2011/2012 - 34. Spieltag - Sa., 05.05.2012 - 15:30 Uhr
1:4
HZ - 0 : 2

Ausgekontert

Dreierpack beim ehemaligen Brötchengeber: Stefan Kießling

Dreierpack beim ehemaligen Brötchengeber: Stefan Kießling

Dreierpack beim ehemaligen Brötchengeber: Stefan Kießling

Der Club rannte mit offenem Visier gegen eine Werkself an, die perfekt jede kleine Schwäche in der Deckung der Franken nutzte und mit Kießling einen eiskalten Vollstrecker servierte, der an alter Wirkungsstätte dreimal zuschlug.

Nürnberg schien die Gäste geradezu überrollen zu wollen, doch Pinola und Mak vergaben zwei erste gute Möglichkeiten innerhalb der drei Anfangsminuten. Anders die Gäste. Über die beiden Ex-Clubberer Reinartz und Kießling landete der Ball im Tor der Hausherren, weil diese vergeblich auf einen Abseitspfiff hofften (6.). Drei Minuten später wäre Pinola nach einer scharfen Schürrle-Flanke fast ein Eigentor unterlaufen, doch die Kugel prallte knapp neben dem linken Pfosten in Aus. Als der Club wieder Oberwasser bekam, stellte sich allerdings gleichfalls Ideenarmut und fehlende Durchschlagskraft vor dem Gästetor ein. Bayer verteidigte souverän, ließ keine Torchancen zu und setzte weiterhin auf einzelne Konter. Es waren bereits 32 Minuten gespielt, bis der zweite Durchbruch Leverkusens erfolgreich war. Ballack hatte Schürrle über die rechte Seite steil geschickt, der Ex-Mainzer flankte ins Zentrum, Schäfer sprang an der Kugel vorbei und Kießling schob seelenruhig zum 2:0 ein. Stürmende Nürnberger bestimmten bis zur Pause weiterhin das Geschehen, doch nur ein Geschoss Pinolas kurz vor dem Pausenpfiff brachte Gefahr, flog aber am Kasten vorbei.

Der FCN ging auch nach dem Seitenwechsel offensiv ans Werk, hatte mit Bunjaku einen weiteren Stürmer auf dem Feld und erhöhte den Druck auf Lenos Tor, der Schüsse von Feulner und Didavi abwehrte, aber nach einer knappen Stunde dann doch den Ball aus dem Netz holen musste. Der für Frantz eingewechselte Schweizer setzte Mak in Szene, der das Spielgerät geschickt im rechten Toreck unterbrachte (58.). Bunjaku machte weiterhin mächtig Wind im Bayer-16er, scheiterte aber kurz hintereinander zweimal an Leno (62., 65.). Danach schien Nürnberg sein Pulver wieder verschossen zu haben, kaum mehr Zwingendes gelang im Angriff. Aber auch die Werkself brachte vorerst wenig zustande, nutzte jedoch nach 77 Minuten einmal mehr ein großes Loch in der FCN-Defensive. Reinartz preschte über links durch, flankte in den Torraum und Schürrle brachte seinen Fuß vor Schäfer an den Ball: 3:1 für Bayer. Nach dieser Vorentscheidung gab es nur noch ein abschließendes Highlight. Wieder passte Nürnberg hinten nicht auf, Friedrich bediente den einsamen Kießling, der seine Freiheiten ein drittes Mal auskostete und seinem ehemaligen Klub den 4:1-Endstand bescherte.

Ulrich Merk

Elfmeterschießen ist wie Zähneputzen, da denkt man nicht nach.

— Hans-Jörg Butt, erfolgreichster Torhüter der Bundesliga-Geschichte als Elfmeterschütze.