Bundesliga 2011/2012 - 7. Spieltag - Sa., 24.09.2011 - 15:30 Uhr
4:2
HZ - 1 : 1

Auch ohne Rangnick zum Sieg

Zuerst ein Patzer, dann ein Garant des S04-Erfolges: Ralf Fährmann

Zuerst ein Patzer, dann ein Garant des S04-Erfolges: Ralf Fährmann

Zuerst ein Patzer, dann ein Garant des S04-Erfolges: Ralf Fährmann

Ohne seinen aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Cheftrainer Ralf Rangnick siegte Schalke 04 gegen kriselnde Freiburger. Dank einer starken zweiten Halbzeit der Knappen reichte dem SC auch eine frühe Führung nicht, um seine Talfahrt zu beenden.

Gleich vier der letzten fünf Spiele hatte der SC Freiburg verloren, damit steckten die Breisgauer bereits zu einem frühen Zeitpunkt mitten im Abstiegskampf. Auch der FC Schalke 04 hatte in den letzten beiden Bundesligapartien Niederlagen einstecken müssen und nun mit Ralf Rangnick auch noch seinen Cheftrainer verloren. Freiburg brauchte Punkte, um langsam aus dem Tabellenkeller zu klettern, Schalke wollte vor allem Rangnick mit einem Sieg verabschieden; das Duell beider Mannschaften versprach also spannend zu werden. Die Gäste aus dem Breisgau legten auch gleich los wie die Feuerwehr und ging nach nur zwei Minuten in Führung, stark unterstützt vom Schalker Keeper Ralf Fährmann. Dieser hatte Putsila den Ball direkt auf den Kopf gespielt, dieser legte auf Cissé ab und der Freiburger Angreifer hatte keine Mühe, zu seinem sechsten Saisontor einzunetzen. Nach diesem Blitzstart entwickelte sich ein flottes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, vor allem aber Freiburg spielte auf Sieg und setzte die Schalker Abwehr stark unter Druck. Immer wieder versuchte der SC, schnell auf Cissé zu spielen, doch die Viererkette um Hoewedes war meist aufmerksam oder die Abseitsfalle schnappte rechtzeitig zu. Nach knapp zwanzig Minuten strich ein Schuss von Lewis Holtby knapp am Freiburger Pfosten vorbei (19.) – ein erster Warnschuss. In der Folge kamen die Gelsenkirchener vor allem durch Standards ein ums andere Mal vor des Gegners Tor, Freiburg blieb durch Konter aber immer gefährlich. In der 33. Minute zeigte sich dann die individuelle Klasse der Gastgeber. Nach einem langen Ball von Fuchs in die Spitze lupfte Raúl den Ball über Gegenspieler und Torwart, Farfan drückte die Kugel dann endgültig zum Ausgleich über die Linie. Mit einem dank der Schalker Leistungssteigerung nach 25 Minuten insgesamt verdienten Unentschieden ging es in die Pause.
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste geendet hatte: Mit vielen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Immer wieder kamen die Teams hüben und drüben temporeich vor das Tor, doch erneut waren es die Freiburger, die in ihren Angriffen zielstrebiger wirkten. Der SC verpasste jedoch durch Putsila (56.) und Cissé (58.) beste Möglichkeiten und hätten längst wieder in Führung liegen müssen, als Schalke es nach rund einer Stunde besser machte. Nach schöner Flanke von Uchida traf Huntelaar per Kopf, es war bereits der fünfte Saisontreffer des Holländers (62.). Die Gastgeber hatten nun Blut geleckt und erhöhten gleich mit ihrer nächsten Chance auf 3:1. Freiburg liess Farfan durchs Mittelfeld marschieren und zum Abschluss kommen, Torhüter Baumann war nicht in der Lage, den Ball zu klären. Von ihm prallte das Spielgerät vor die Füße von Lewis Holtby, der ohne Probleme ins leere Tor vollendete (67.). Freiburg musste sich zu diesem Zeitpunkt über die vergebenen Chancen ärgern, zum Unvermögen der eigenen Stürmer kam jedoch auch die Unbezingbarkeit Fährmanns hinzu, der sich nach seinem Patzer aus den Anfangsminuten mehr als nur gefangen hatte. Wieder war es Cissé, der in der 73. Minute am Schalker Torhüter scheiterte. Wie man es besser machte, zeigten die Knappen praktisch im direkten Gegenzug. Raúl leitete den Angriff im Mittelfeld durch einen Pass auf Farfan ein, dieser gab an den eingewechselten Jurado weiter. Der Spanier lupfte den Ball zu seinem durchgestarteten Landsmann Raúl und dieser ließ sich nicht beirren – eine Traumkombination. Aufgrund der Kaltschnäuzigkeit der Gelsenkirchener Angreifer war die Führung S04s zwar verdient, aber deutlich zu hoch, schließlich hatte Freiburg die Knappenabwehr ebenfalls stark unter Druck gesetzt. So gesehen war es wohl nur fair, dass der SC in der 83. Minute dann doch noch traf, wenn auch viel zu spät. Bastians spielte den Ball in den Strafraum auf Cissé und dieser musste sich seiner vergebenen Chancen bewusst gewesen sein, denn er legte die Kugel weiter auf Jendrisek. Der Ex-Schalker kam völlig frei zum Abschluss und somit zum Anschlusstreffer, am Schalker Sieg war jedoch nicht mehr zu rütteln. Freiburg verpasste durch seine Abschlussschwäche die Möglichkeit, sich im Tabellenkeller etwas Luft zu verschaffen. Schalke dagegen glänzte mit Effektivität.

Lisa Ramdor

Bernardo Silva ist ein Kuschelbär.

— Sandro Wagner