Bundesliga 2011/2012 - 8. Spieltag - So., 02.10.2011 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 2 : 1

Hochspannung im Nordduell

Alle Tore der 96er gingen auf sein Konto: Mohammed Abdellaoue

Alle Tore der 96er gingen auf sein Konto: Mohammed Abdellaoue

Alle Tore der 96er gingen auf sein Konto: Mohammed Abdellaoue

Hannover setzte sich in einem umkämpften und spannenden Derby mit 3:2 gegen Bremen durch. Die Niedersachsen imponierten mit ihrer Abgeklärtheit, ließen jedoch einige Konterchancen liegen. Werder bewies große Moral, leistete sich aber zu viele individuelle Fehler.

Einen besseren Einstand ins Nordderby konnten sich die „Roten“ nicht wünschen. Ein Fehler Bargfredes, der Stindl im Strafraum elfmeterreif foulte, eröffnete eine Führungschance, die sich Abdellaoue nicht nehmen ließ (2.). Bremen versuchte umgehend zu antworten und hatte Vorteile im Mittelfeld, da Hannover sich bereitwillig tief staffelte. Echte Abschlussmöglichkeiten der Gäste ließen die 96er jedoch nicht zu. Bis an den Sechzehner kamen die Grünweißen - fast immer über die linke Seite - relativ zügig heran. Bis auf zwei, drei Situationen, in denen er rechtzeitig herauslaufen musste, wurde Zieler indes nicht gefordert. Hannovers Konter strahlten höhere Gefahr aus, doch zum Abschluss kamen die „Roten“ dabei zunächst auch nicht. Ein Bremer Ballverlust im Mittelfeld wurde dann bestraft: Schlaudraff zog rechts davon und spielte Abdellaoue exakt in den Lauf. Noch bedrängt von einem Werderaner vollstreckte der Norweger mit einem satten Linksschuss zum 2:0 (39.). Es hätte leicht 3:0 stehen können, als Abdellaoue drei Minuten später erneut mit dem Ball am Fuß entwischte. Mit großer Rettungstat verhinderte jedoch Wolf ein weiteres Gegentor, war aber ebenso wie Werder-Keeper Mielitz auf das Glück angewiesen, als Schlaudraff den Abpraller knapp über den Querbalken setzte. Die Nachspielzeit war fast abgelaufen, als die Gäste unverhofft den Anschluss herstellten. Der von zwei Gegenspielern abgeschirmte Pizarro legte nach einer Flanke das Leder für den unbewachten Arnautovic auf, der aus 16 Metern flach ins linke Eck traf.

Zwei Riesenmöglichkeiten gleich nach Wiederbeginn: Pizarro verpasste den Ausgleich, als er auf halblinks von Zieler zu weit abgedrängt wurde und nur den linken Pfosten traf (47.), derweil auf der Gegenseite ein Aufsetzer Panders, von Schlaudraff noch abgefälscht, gegen Bremens Gebälk klatschte (50.). Werders Angriffe mündeten aber nun in gefährliche Abschlüsse: Drei mal zielten die Grünweißen aus dem 96er-Strafraum über den Querbalken, bevor sie eine kalte Dusche abbekamen. Ignjovski, der zuvor den Ball gut eroberte, verlor das Spielgerät an Stindl, dessen Zuspiel über Pinto zum vollkommen freistehenden Abdellaoue kam, der aus kurzer Distanz zum 3:1 traf (59.). Damit war die Entscheidung jedoch längst noch nicht gefallen. Bremen, das auch noch den Platzverweis Arnautovics wegsteckte (78., Rote Karte), stemmte sich beeindruckend gegen die Niederlage und konnte durch Pizarro - nach prima Flanke von Fritz - auf 2:3 herankommen (83.). Hannover ließ auf der anderen Seite einige gute Kontermöglichkeiten aus, somit blieb die Partie bis in die Nachspielzeit offen.

André Schulin

Wir haben sicher 17, 18 Fußballer in unseren Reihen, die in der Lage sind, erstklassigen Fußball zu spielen.

— Erich Ribbeck vor de EM-Start 2000. Deutschland schied in der Vorrunde aus...